Italiens Regierungschef Mario Draghi hat beim digitalen Sondertreffen der sieben wichtigsten Industriestaaten (G7) zur Lage in Afghanistan mehr Anstrengungen beim Thema Migration gefordert. Bisher seien die Staaten auf europäischer oder internationaler Ebene nicht zu einem gemeinsamen und koordinierten Einsatz in der Lage gewesen, sagte Draghi am Dienstag. Italien werde die für die afghanischen Sicherheitskräfte bestimmten Gelder zudem für die humanitäre Hilfe vor Ort einsetzen. «Ich bitte Sie alle, sich diesem Engagement anzuschliessen», erklärte der 73-Jährige.
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Draghi wirbt im Parlament für seinen Corona-Wiederaufbauplan - AFP

Der frühere Chef der Europäischen Zentralbank forderte ausserdem, auch nach dem Anzug der westlichen Truppen weiter den Kontakt nach Afghanistan aufrecht zu erhalten.

Internationale Organisationen bräuchten auch danach einen Zugang in das Land. Neben den G7 brachte Draghi die grössere Runde der G20 ins Spiel. Über sie könnten andere Länder mit einbezogen werden, die besonders wichtig seien, weil sie die Lage in Afghanistan kontrollieren könnten. Als Beispiele nannte Draghi Russland, China, Indien und die Türkei. Italien hält derzeit den Vorsitz der G20.

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