Donald Trump geht im Handelsstreit weiter auf die EU los. Er vergleicht die EU dabei mit China.
Donald Trump geht auf die EU los.
Donald Trump geht auf die EU los. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump vergleicht die EU mit China, was den Import von US-Waren angeht.
  • Für die EU droht durch die Vergeltungsmassnahmen ein Handelskrieg über 300 Milliarden.

Der weltweite Handelsstreit um die Sonderzölle von Präsident Donald Trump auf Importe in die USA eskaliert weiter. Trump richtete am Sonntag scharfe Angriffe gegen die EU.

«Die EU ist möglicherweise so schlimm wie China», sagte der Präsident in einem Interview des Senders Fox News. Europa verkaufe Autos in die USA, sagte er und nannte den Markennamen Mercedes. Die US-Hersteller hätten es viel schwerer, ihre Produkte in die EU zu verkaufen. Die USA hätten gegenüber der EU ein Handelsdefizit von 151 Milliarden Dollar.

Handelskrieg über 300 Milliarden Dollar

Gemäss «Financial Times» hat die EU dem US-Handelsministerium eine Warnung geschickt. Es drohe ein Handelskrieg mit weltweiten Vergeltungsmassnahmen in Höhe von 300 Milliarden Dollar. Dem Papier zufolge weist die EU-Kommission auch auf die Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie hin, die davon betroffen sein könnten.

Auch die US-Autoindustrie spricht sich vehement dagegen aus. Sollte die Regierung die Handelsschranken für Autohersteller erhöhen, so berge dies Risiken, die auch in den USA der Wettbewerbsfähigkeit schaden und zu Jobverlusten führen könnten, warnte der grösste US-Autohersteller General Motors am Freitag.

Kein WTO-Austritt der USA

Trump dementierte am Freitag Spekulationen, wonach er einen Austritt aus der WTO plane. «Ich spreche nicht über einen Rückzug», sagte Trump. Die WTO habe aber die USA in der Vergangenheit sehr unfair behandelt. Dies müsse aufhören.

EU steht zusammen

Die EU-Staaten haben unterdessen eine entschlossene Reaktion auf mögliche neue Zusatzzölle Trumps vereinbart. «Die Europäische Union muss auf alle Handlungen reagieren, die klar protektionistischer Natur sind», heisst es in der Gipfelerklärung der Staats- und Regierungschefs vom Freitag.

Zugleich stellen sich die EU-Spitzen in dem Text noch einmal uneingeschränkt hinter die bereits auf den Weg gebrachten Gegenmassnahmen auf Trumps Zusatzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte.

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