Trump hat europäischen Autoherstellern erneut mit einem Sonderzoll gedroht, sollte die EU ihre Zölle gegen die USA aufrecht erhalten.
Donald Trump verbreitet schlechte Stimmung vor dem Nato-Gipfel.
Donald Trump verbreitet schlechte Stimmung vor dem Nato-Gipfel. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trump droht erneut mit Zusatzzöllen für europäische Autos.
  • Brüssel zeigte sich schon bei der früheren Drohungen verhandlungsbereit.
  • Bedingung für Verhandlungen sei aber die Aussetzung der US-Strafzölle.

Erneut droht US-Präsident Donald Trump europäischen Autoherstellern mit einem Sonderzoll. Die Europäische Union belange die USA, ihre Firmen und Arbeiter seit langem mit Zöllen und anderen Handelshemmnissen. «Wenn diese Zölle und Barrieren nicht bald eingerissen und beseitigt werden, werden wir 20 Prozent Zoll auf alle ihre Autos erheben, die in die USA kommen», schrieb Trump am Freitag auf Twitter. «Baut sie hier!», fügte er hinzu.

Die Europäische Union hat bereits bei vorherigen Drohungen Trumps grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Jedoch stellte Brüssel die Bedingung, Trump müsse für die Zeit der Gespräche auf Strafzölle auf Stahl und Aluminium verzichten. Deutsche Autobauer sind bereits mit Werken und Zehntausenden Beschäftigten in den USA vertreten.

Trump reagiert auf EU-Vergeltungszölle

Trumps erneute Androhung der Zusatzzölle für Autos ist eine Reaktion auf die EU-Vergeltungszölle auf diverse Produkte. Die Zöllen auf amerikanische Produkte wie Whiskey, Jeans, Motorräder und Erdnussbutter sind in der Nacht auf Freitag in Kraft getreten. Europäische Verbraucher müssen mit Preiserhöhungen bei einigen Produkten rechnen.

Amerikanische Motorräder sind eines der Produkte, deren Preis durch die EU-Vergeltungszölle steigen könnten. (Symbolbild)
Amerikanische Motorräder sind eines der Produkte, deren Preis durch die EU-Vergeltungszölle steigen könnten. (Symbolbild) - dpa

Nach der Einschätzung des Aussenhandelsvereinigung des deutschen Einzelhandels (AVE) haben die Verbraucher allerdings noch eine Atempause, bis die Zölle auf die Endkundenpreise durchschlagen. «Es ist unwahrscheinlich, dass wir sofort höhere Preise sehen werden. Zum einen liegen Waren bereits in den Lagern. Zum anderen verhindert der harte Wettbewerb im Handel, dass höhere Importkosten eins zu eins an die Verbraucher weitergereicht werden», erklärte der AVE-Präsident, Matthias Händle.

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