DGB: Arbeitgeber müssen Beschäftigte besser vor Hitze schützen

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Deutschland,

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Arbeitgeber aufgefordert, angesichts der anhaltenden Hitze ihre Mitarbeiter besser zu schützen.

Arbeiter in Frankreich während Hitzewelle
Arbeiter in Frankreich während Hitzewelle - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Derweil Warnungen vor möglicher Wasserknappheit bei Hitzewellen.

DGB-Vorstandmitglied Anja Piel sagte der Düsseldorfer «Rheinischen Post» vom Mittwoch, zu viele Arbeitgeber würden die vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung und passgenaue Schutzmassnahmen unterlassen. «In heissen Sommern wird genau das zum Risiko für viele Beschäftigte.»

Arbeit bei Hitze sei ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko, betonte Piel. «Das gilt insbesondere für Arbeiten im Freien in der Sonne, aber auch in zu warmen Büros.» Da Hitzeperioden in Zukunft keine Seltenheit mehr seien, müssten Arbeitgeber jetzt mit den Betriebsräten wirksame Vereinbarungen treffen.

So könnten etwa besonders belastende Arbeiten auf kühlere Morgen- oder Abendstunden verlegt werden, sagte das DGB-Vorstandmitglied. «Kleidungsvorschriften in Büros können gelockert und mehr Pausen ermöglicht werden.» Der Arbeitsschutz böte Leitplanken, aber auch notwendige Flexibilität für individuelle Lösungen in den Betrieben. «Es fehlt nicht am rechtlichen Rahmen, sondern eher an der Rechtsdurchsetzung», sagte Piel.

Derweil warnte der Städte- und Gemeindebund, dass manche Regionen in Deutschland künftig in anhaltenden Dürreperioden womöglich mit einem eingeschränkten Wasserverbrauch leben müssten. «Zwar wird es in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht zu einer deutschlandweit flächendeckenden Wasserknappheit kommen», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch. «Dennoch werden regionale Wasserknappheiten zu Einschränkungen der Bevölkerung, aber auch der Städte und Gemeinden führen.»

Denkbare Folgen seien eine reduzierte Bewässerung von Parks oder sogar das Auslassen des Bewässerns oder das Abstellen der Brunnen, sagte Landsberg. Mit Blick auf Privathaushalte sagte Landsberg, in «Zeiten langanhaltender Dürreperioden müssen regional wasserintensive Nutzungen wie die Gartenbewässerung und das Befüllen privater Pools auf ein Minimum reduziert oder gänzlich unterlassen werden».

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) forderte Investitionen in die Infrastruktur, um trotz zunehmender Trockenperioden die Trinkwasserversorgung in ganz Deutschland sicherzustellen. Die Versorgung komme «bei stark steigender Trinkwassernachfrage an heissen Sommertagen an einigen Orten an ihre Grenzen», sagte der BDEW-Hauptgeschäftsführer für den Bereich Wasser, Martin Weyand, den Funke-Zeitungen. «Bei grosser Hitze steigt der Bedarf der Haushalte um 40 bis 60 Prozent.»

«Um die Infrastruktur besser für Hitzeperioden zu wappnen, muss investiert werden, zum Beispiel in neue Leitungssysteme, Aus- beziehungsweise Neubau von Talsperren, Ausweisung von Wasserschutzgebieten, Wasserwerke und Rückhaltebecken», sagte Weyand weiter. Die Politik müsse Genehmigungsverfahren insbesondere für Fernwasserleitungen «dringend» vereinfachen. «Wir brauchen deshalb ein Investitionsbeschleunigungsgesetz für die Wasserwirtschaft.»

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