Laut einem Bericht gibt es in deutschen Geschäftsleitungen mehr Frauen als Männer mit Vornamen Thomas und Michael. Deutschland hinke aber noch weit hinterher.
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Der Anteil von Frauen in Führungspositionen hat in deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr zugenommen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Frauenanteil in deutschen Vorständen ist im vergangenen Jahr gewachsen.
  • Erstmals gibt es mehr Frauen als Männer mit Vornamen Thomas und Michael.
  • Allerdings hinke Deutschland im Vergleich mit dem Ausland immer noch stark hinterher.

Es gibt Bewegung an deutschen Führungsspitzen: Laut einem Bericht der Allbright-Stiftung, die sich für mehr Frauen und Diversität in Führungspositionen einsetzt, ist der Frauenanteil in den Vorständen im vergangenen Jahr schneller gewachsen als erwartet – nämlich um 1,3 Prozent.

Erstmals sind laut Studie mehr Frauen als Männer mit den Vornamen Thomas und Michael in den Vorständen vertreten. Dies berichtet der «Spiegel» in seiner aktuellen Ausgabe.

«Deutschland ist Entwicklungsland»

Allerdings passiere diese Bewegung auf «extrem niedrigem Niveau», wie die Geschäftsführer der Stiftung Wiebke Ankersen und Christian Berg schreiben. Denn: Noch immer seien mehr als 90 Prozent der Vorstandsmitglieder Männer und nur 9,3 Prozent Frauen.

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Ein Mestruationurlaub könnte die Chancen auf eine Arbeit für Frauen weiter demmen. - Pixabay

«Der Blick ins Ausland zeigt: Was Vielfalt in der Führung betrifft, ist Deutschland Entwicklungsland», so die beiden weiter. Mehrere Frauen im Vorstand seien in amerikanischen, französischen und schwedischen Unternehmen längst die Norm.

Damit positiven Effekte von Vielfalt in der Führung wirksam werden können, brauche es mehr als 9,3 Prozent Frauen, nämlich mindestens 30. Von dieser Vielfalt sei Deutschland noch weit entfernt, heisst es im Bericht weiter.

Auch Schweizer Grossunternehmen hinken hinterher

In der Schweiz ist die Zahl der Frauen in der Geschäftsleitung von Grossunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern leicht rückläufig.

Laut einer Studie vom Schweizerischen Gewerbeverband sind Frauen aber in kleineren und mittleren Unternehmen auf dem Vormarsch.

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Der Frauenanteil in Schweizer Chefetagen ist deutlich gestiegen. - dpa/AFP/Archiv

In den letzten fünf Jahren habe sich die Quote der Frauen in der Geschäftsleitung von 26 auf 31 Prozent erhöht. Heisst: Fast jede dritte Person in der Chefetage ist eine Frau.

Bei mittelgrossen Unternehmen mit zwischen 50 und 249 Angestellten sei die Zunahme des Frauenanteils im obersten Kader am frappantesten: Die Zahl steig um 54,7 Prozent.

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