Deutscher Inlandsnachrichtendienst bekommt neuen Chef
Der Vizepräsident des BfV, Sinan Selen, wird neuer Leiter des deutschen Inlandsnachrichtendienstes.

Sinan Selen, der langjährige Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), soll den deutschen Inlandsnachrichtendienst künftig leiten. Das hat Innenminister Alexander Dobrindt entschieden.
Wie aus Koalitionskreisen zu hören war, zählt der Posten, der seit dem Herbst vergangenen Jahres vakant war, zu den Spitzenposten, über deren Besetzung Christdemokraten und SPD vorab miteinander ins Gespräch kommen wollten. Die Personalie soll voraussichtlich diesen Mittwoch im Kabinett beschlossen werden.
Selen ist seit Anfang 2019 Vizepräsident des BfV. Zuvor hatte sich der Kölner, der auf eine lange Karriere in den Sicherheitsbehörden zurückblickt, während eines dreijährigen Ausflugs in die Privatwirtschaft um Sicherheitsfragen beim Tui-Konzern gekümmert.
Vom Interimsleiter zum Präsidenten
Der 53-Jährige hatte die Behörde seit November 2024 bereits interimsmässig gemeinsam mit Vizepräsidentin Silke Willems geleitet. Er ist der erste BfV-Präsident, der nicht in Deutschland geboren wurde. Selen kam als Kleinkind mit seinen Eltern aus der Türkei nach Deutschland.
Der frühere Präsident des Bundesamtes, Thomas Haldenwang, hatte im November angekündigt, dass er eine Kandidatur für die CDU bei der Bundestagswahl anstrebt. Dass Haldenwang bald in den Ruhestand gehen wollte, war schon länger bekannt.
Die Ankündigung, für die CDU als Direktkandidat in Wuppertal antreten zu wollen, kam für viele überraschend. Erfolgreich war seine Kandidatur nicht.