CDU und SPD wollen Sieg der AfD in Stichwahlen in NRW verhindern
Die CDU hat die Kommunalwahl in NRW gewonnen. Doch in drei Städten treten demokratische Parteien gegen die AfD in der Stichwahl an.

Die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen haben eine neue politische Realität geschaffen, die demokratische Parteien zum Handeln zwingt. CDU und SPD haben angekündigt, sich bei den anstehenden Stichwahlen gegenseitig zu unterstützen.
Sie wollen AfD-Kandidaten den Weg ins Rathaus versperren, so «T-Online». Ministerpräsident Hendrik Wüst von der CDU und SPD-Landesparteichefin Sarah Philipp verkündeten diese Strategie bereits am Wahlabend im WDR-Fernsehen.
Die beiden Parteien betonten ihre klare Haltung gegen jede Form der Zusammenarbeit mit der AfD. Diese Entscheidung erfolgte vor dem Hintergrund, dass AfD-Kandidaten in drei wichtigen Ruhrgebietsstädten in die Stichwahlen eingezogen sind.
AfD qualifiziert sich in drei Grossstädten für Stichwahl gegen SPD
In Gelsenkirchen, Duisburg und Hagen haben sich AfD-Kandidaten für die entscheidenden Stichwahlen qualifiziert, die am 28. September stattfinden werden. In Gelsenkirchen tritt AfD-Kandidat Norbert Emmerich gegen SPD-Kandidatin Andrea Henze an, so der «Kölner Stadt-Anzeiger».
Auch in Duisburg kommt es im Rennen um das Oberbürgermeisteramt zum Duell zwischen AfD und SPD. In Hagen schaffte es Michael Eiche von der AfD in die Stichwahl gegen den CDU-Kandidaten Dennis Rehbein.

Diese Ergebnisse verdeutlichen die gewachsene Stärke der AfD in ehemaligen SPD-Hochburgen.
Strategische Partnerschaft der demokratischen Mitte
Die Vereinbarung zwischen CDU und SPD folgt einem klaren Prinzip der demokratischen Solidarität. SPD-Landeschefin Sarah Philipp formulierte diese Haltung laut der «Welt» unmissverständlich.
Sie wolle als Demokratin die CDU bei Stichwahlen gegen die AfD unterstützen. Sie erwarte dasselbe Verhalten umgekehrt von der Christdemokraten.
Wüst verwies darauf, dass Demokraten wissen müssten, was zu tun sei, wenn jemand von der AfD in einer Stichwahl stehe.
Weitere Stichwahlen in nordrhein-westfälischen Städten
Neben den drei Städten mit AfD-Beteiligung finden in weiteren 18 kreisfreien Städten Stichwahlen statt. Hier konnte kein Kandidat die erforderliche absolute Mehrheit erreichen.

Insgesamt werden voraussichtlich 147 Stichwahlen in ganz Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Das stellt laut dem «WDR» einen Anstieg gegenüber 2020 dar, als 128 Stichwahlen nötig waren.
Nur in Hamm und Herne konnten die SPD-Kandidaten Marc Herter und Frank Dudda bereits im ersten Wahlgang gewählt werden.