Deutsche Wirtschaft wächst im Frühjahr laut DIW rund zwei Prozent
Nach dem Lockdown-Dämpfer zu Jahresanfang nimmt die Konjunktur in Deutschland laut DIW-Institut nun Fahrt auf. Das Vorkrisenniveau ist aber noch weit weg.

Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Wirtschaft wächst im Frühjahr um rund zwei Prozent.
- Dies liegt auch an der boomenden Nachfrage aus dem Ausland.
- Das Vorkrisenniveau ist aber in weiter Ferne.
Nach dem Lockdown-Dämpfer zu Jahresanfang nimmt die Konjunktur in Deutschland laut DIW-Institut nun Fahrt auf. Im laufenden zweiten Quartal dürfte die Wirtschaft um voraussichtlich gut zwei Prozent wachsen.
Im ersten Vierteljahr ist sie wohl um rund anderthalb Prozent geschrumpft. Dies erklärten die Berliner Forscherinnen und Forscher am Mittwoch. Das Vorkrisenniveau sei aber in weiter Ferne.
Boomende Auslandsnachfrage
«Der Lockdown lähmt die Wirtschaft noch immer, insbesondere viele Dienstleistungsbereiche», sagte Claus Michelsen, Konjunkturchef beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). «Die anhaltend hohen Infektionszahlen und das neue Infektionsschutzgesetz mit der Notbremse werden die Erholung in die Länge ziehen.»
Die Industrie legt indes kräftig zu. «Die boomende Auslandsnachfrage beflügelt die Produktion, und die Durststrecke in der Kfz-Industrie dürfte überwunden werden.» Dies sagte DIW-Experte Simon Junker. Vor allem fehlende Bauteile dürften dort noch vorübergehend hemmen.
Wachstumsprognose erhöht
Jüngste Umfragen deuten laut DIW darauf hin, dass die Lage zwar angespannt bleibt, sich aber allmählich bessert. Viele Industriebetriebe hatten zuletzt über Lieferprobleme bei wichtigen Vorprodukten wie Halbleitern geklagt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat am Dienstag die Wachstumsprognose für Deutschland in diesem Jahr auf 3,5 Prozent erhöht. Er begründete dies auch mit der gut laufenden, exportorientierten Industrie.