Insolvenz: iRobot-Hersteller ist pleite
Der Saugroboter-Pionier iRobot meldet Insolvenz an. Chinesischer Zulieferer Picea Robotics übernimmt die Geschäfte vollständig.

Der US-Robotikhersteller iRobot hat Insolvenz in den USA angemeldet. Das Unternehmen mit Sitz in Massachusetts wird vom chinesischen Zulieferer Shenzhen Picea Robotics übernommen, meldet das «Handelsblatt».
Der am Sonntag eingereichte Insolvenzplan sieht vor, dass die Stammaktien vollständig aus dem Verkehr gezogen werden. Für die Aktionäre bedeutet dies faktisch einen Totalverlust ihrer Anteile.
iRobot meldet Insolvenz an: Von Amazon-Deal zum Absturz
Die finanzielle Krise hatte sich seit Anfang 2024 verschärft, als die geplante Übernahme durch Amazon scheiterte. Der 1,7 Milliarden Dollar schwere Deal platzte am Widerstand der EU-Wettbewerbsbehörden, berichtet «t-online.de».
Amazon zahlte eine Kündigungsgebühr von 94 Millionen Dollar an iRobot. Das Geld verwendete das Unternehmen unter anderem zur Rückzahlung eines 200-Millionen-Dollar-Kredits.
Chinesische Konkurrenz setzt zu
Nach der Corona-Pandemie geriet das Geschäft zunehmend unter Druck durch günstigere Wettbewerber aus Asien. Hersteller wie Ecovacs und Roborock eroberten mit niedrigeren Preisen Marktanteile, schreibt «TechCrunch».
Im dritten Quartal 2025 sank der Umsatz um fast 25 Prozent auf 145,8 Millionen Dollar. Die liquiden Mittel schrumpften auf nur noch 24,8 Millionen Dollar.
Zulieferer wird neuer Eigentümer
Picea Robotics übernimmt 100 Prozent der Anteile und entschuldet damit die Bilanz von iRobot. Das chinesische Unternehmen hatte bereits die aktuellen Roomba-Modelle produziert und zuletzt Schulden von 191 Millionen Dollar aufgekauft.
CEO Gary Cohen bezeichnete die Übernahme als entscheidenden Meilenstein für die langfristige Zukunft. Der Geschäftsbetrieb soll ohne Unterbrechungen weiterlaufen, verspricht das Unternehmen laut «Der Aktionär».
Massiver Stellenabbau seit 2024
iRobot hatte nach dem gescheiterten Amazon-Deal bereits drastische Massnahmen ergriffen. Das Unternehmen entliess 31 Prozent der Belegschaft, insgesamt 350 Mitarbeiter, berichtet das «Handelsblatt».

Gründer Colin Angle trat als CEO zurück und kritisierte die Regulierungsbehörden scharf. Die Blockade der Amazon-Übernahme habe dem Pionier die beste Chance genommen, global zu konkurrieren.
App und Server bleiben aktiv
Für bestehende Kunden soll sich trotz Insolvenz kurzfristig nichts ändern, versichert iRobot. App-Funktionen, Cloud-Dienste und Kundenservice sollen während des Insolvenzverfahrens vollständig erhalten bleiben, meldet «t3n.de».
Das Insolvenzverfahren soll bis Februar 2026 abgeschlossen sein. iRobot wurde 1990 von MIT-Ingenieuren gegründet und verkaufte seit dem Roomba-Start 2002 über 50 Millionen Haushaltsroboter.











