Deutsche spenden in ersten neun Monaten des Jahres Rekordsumme
Die Deutschen haben im Jahr der Flutkatastrophe so viel gespendet wie noch nie.

Das Wichtigste in Kürze
- Spendenrat: Vor allem Gelder für Fluthilfeprojekte für Anstieg verantwortlich.
Sie vergaben von Januar bis September 2021 rund 3,8 Milliarden Euro, wie der Deutsche Spendenrat am Donnerstag in Berlin mitteilte. Das sei «das mit Abstand beste Ergebnis» seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005. Im Vergleich zum Vorjahr sei das Spendenniveau damit sogar um rund 14 Prozent gestiegen.
Insgesamt spendeten demnach rund 16,8 Millionen Menschen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen. Im Vergleich zum gleichen Betrachtungszeitraum 2020 stieg damit die Zahl der Förderer um acht Prozent. Auch der prozentuale Anteil der Spender an der Bevölkerung vergrösserte sich - um fast zwei Prozentpunkte auf insgesamt 25,3 Prozent.
Der Betrag der durchschnittlichen Spende pro Spendenakt lag bei 40 Euro - und damit laut Spendenrat ebenfalls auf dem höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005. Der bisherige Höchstwert hatte im Vorjahreszeitraum 37 Euro pro Spendenakt betragen.
Den Hauptanteil der Hilfsgelder stellte mit 78,5 Prozent - im Vorjahr 75 Prozent - erneut die humanitäre Hilfe dar. Dafür war demnach ausschliesslich die Not- und Katastrophenhilfe verantwortlich, die einen «mehr als doppelt so hohen Spendeneingang» im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbuchen konnte - ein Anstieg, von dem der Spendenrat annimmt, dass er «vor allem auf den Spenden für Fluthilfeprojekte beruht».
Die Deutschen unterstützten zudem mit einem Plus von neun Millionen Euro verstärkt den Tierschutz sowie den Umwelt- und Naturschutz mit einem Plus von zehn Millionen Euro. Weniger Geld floss unter anderem für Geflüchtete, den Sport sowie die Kultur- und Denkmalpflege.
Für das Gesamtjahr sieht dem gemeinnützigen Dachverband zufolge die Prognose - unter Vorbehalt der weiteren Pandemieentwicklung ? «ebenfalls sehr gut» aus. Selbst bei einer realistisch optimistischen Prognose sei im Vergleich zu 2020 mit einer Steigerung um acht Prozent auf über 5,8 Milliarden Euro zu rechnen.
«Das erheblich gesteigerte Spendenverhalten von deutlich mehr Spendern ist ein fantastischer Beleg der Solidarität der Deutschen, auch in sehr schweren Zeiten», erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats, Max Mälzer. Die vorgestellten Zahlen basieren auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen des Instituts GfK bei einer repräsentativen Stichprobe von zehntausend Panelteilnehmern.