Im Wiener Spital AKH sind Intensivbetten von Personen besetzt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Eine Frau muss deshalb ihre Gehirn-OP verschieben.
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Das Gebäude des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) der Stadt Wien. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor drei Monaten wurde bei Sona Strummer (56) ein Gehirntumor festgestellt.
  • Nur eine rasche Operation im Wiener Spital AKH kann der Österreicherin helfen.
  • Diese wird aber mehrmals verschoben, da es kein freies Intensivbett im Spital gibt.

Vor rund drei Monaten erhält die Österreicherin Sona Strummer (56) die Hiobsbotschaft: Nach einem seltsamen Gefühl auf der rechten Schläfe und anschliessender Taubheit heisst die Diagnose Gehirntumor.

Ihre Symptome – Schwindel, Sehstörungen und Gesichtslähmungen – sind seither immer schlimmer geworden, wie die «Kronenzeitung» berichtet. Zudem wächst der Tumor schnell. Einzig eine rasche Gehirn-Operation bei den Top-Ärzten an der Neurochirurgie des Wiener AKH-Spitals kann der 56-Jährigen helfen.

Coronavirus: Alle Infizierten auf Intensivstation ungeimpft

Dennoch wird ihr OP-Termin immer wieder abgesagt, wie zuletzt am vergangenen Wochenende. Grund dafür: Das Spital hat keine freien Intensivbetten. Nach dem schwierigen Eingriff wird die Österreicherin ein Intensivbett benötigen.

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Ein Schild mit der Aufschrift «Intensivstation» in einem Spital in Österreich.
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Eine Patientin liegt auf der Intensivstation eines Krankenhauses in Niederösterreich, aufgenommen am Mittwoch, 12. November 2014.
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Die Intensivstation eines Spitals in Österreich.
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Operationsbesteck steht in einem Operationssaal bereit.
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Ärzte während einer Operation in Österreich.

Dabei wird jedes fünfte Bett im AKH derzeit von einer Person besetzt, die sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Von diesen ist niemand gegen das Virus geimpft.

Strummer kann das nicht fassen: «So eine Belastung ist sowohl für die Kranken als auch für das sehr bemühte Personal auf die Dauer unerträglich. Ich appelliere an alle politisch Verantwortlichen, zu handeln und mit gut gesetzten Massnahmen die Lage in unseren Spitälern zu verbessern.»

Vielen gehe es wie ihr

Dabei hilft die 56-Jährige hauptberuflich ausgerechnet Menschen nach schweren überstandenen Krankheiten, im Leben wieder Fuss zu fassen. Es gebe viele Menschen, denen es wie ihr gehe: «Die, die auf lebensrettende Eingriffe warten, aber wegen der Lage in den Spitälern warten müssen. Diesen Menschen will ich eine Stimme geben.»

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Den nächsten Termin für die Gehirn-OP hat Strummer nächste Woche. Bleibt zu hoffen, dass dieser aufgrund der Intensivbetten-Situation nicht wieder verschoben werden muss.

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