Das neuartige Coronavirus aus China hat auch die Mailänder Fashion Week erwischt: Das italienische Modehaus Laura Biagiotti sagte für Sonntag seine Schau ab, Moncler verzichtete auf die öffentliche Präsentation seiner Kollektion Genius.
Dolce&Gabbana hielten am Sonntag an ihrer Schau fest
Dolce&Gabbana hielten am Sonntag an ihrer Schau fest - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Modehäusern bleibt Entscheidung über ihre Schauen selbst überlassen.

Giorgio Armani schliesslich entschied, seine Kollektion am Nachmittag ohne Publikum zu präsentieren; Journalisten und Einkäufer sollten die Schau online über Live-Stream verfolgen.

Mit mehr als 130 Infizierten leidet Italien derzeit unter dem grössten Virus-Ausbruch in Europa. Doch während die nahegelegene Kleinstadt Codogno als Epizentrum des Ausbruchs zum Sperrgebiet erklärt und viele Grossveranstaltungen wie etwa der Karneval von Venedig abgesagt wurden, blieb es den Modelabels in Mailand selbst überlassen, wie sie am letzten Tag mit ihren Schauen verfahren wollten.

So entschied sich Dolce&Gabbana ebenso wie Boss, seine Models wie geplant am Sonntag über den Laufsteg zu schicken. Am Vorabend liess Bottega Veneta eine Party zur Feier der neuen Kollektion steigen. Zwischen zwei Tänzen prüften Gastgeber und Gäste allerdings immer wieder die neuesten Nachrichten zum Coronavirus auf ihren Smartphones.

Nicht alle der 25.000 Teilnehmer an der Fashion Week zeigten sich so gelassen wie die Journalistin eines grossen italienischen Modemagazins, die vor Panikmache warnte. Eine junge Mitarbeiterin im Showroom von Fendi sagte, sie bekomme «Gänsehaut», wenn sie an all die Begegnungen der vergangenen Tage denke: «Die ganze Welt war hier, wir hatten jeden Tag Kontakt mit hunderten Menschen».

«Viele Journalisten, Fotografen und Einkäufer sind schon weg - auf dem Weg nach Hause oder nach Paris, wo am Montag die Fashion Week startet», fügt sie hinzu. Der Fotograf einer grossen internationalen Agentur schildert die Unruhe, die viele Besucher der Modenschauen plötzlich erfasst hat: «Wir passen alle auf, wie halten uns an die Hygienestandards, wir versuchen, nicht zu husten - man spürt, dass das allen Angst macht».

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