Seit März 2020 hat China seine Grenzen faktisch geschlossen. Wer dennoch einreist, macht mit strengen Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus Bekanntschaft.
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Fiebermessung am Flughafen von Shanghai. Für Einreisende nach China gelten strengste Regeln. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In China gelten wegen der Coronavirus-Pandemie strengste Einreiseregelungen.
  • Nebst einem PCR- und IgM-Antikörpertest müssen Reisende in eine zweiwöchige Quarantäne.
  • Sogar ein Corona-positives Kind wird von seinen Eltern getrennt.

Mit dem Hinweis auf mögliche drastische Massnahmen Chinas im Kampf gegen das Coronavirus hat die deutsche Bundesregierung ihre Reisehinweise verschärft. Bei ihrer Einreise werden Personen in sofortige mehrwöchige Krankenhausquarantäne überführt und weitreichenden Untersuchungen unterzogen. Und das trotz auskurierter Covid-19-Erkrankung, negativer PCR- und IgM-Antikörpertests und grünem QR-Code. Dies war am Donnerstag auf der Webseite des Auswärtigen Amtes zu lesen.

Die Massnahmen können auch Personen betreffen, «die aufgrund einer unentdeckten Erkrankung an Covid-19 noch Antikörper aufweisen».

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In China werden müssen sich Einreisende auf das Coronavirus und dessen Antikörper testen lassen. - AFP/Archiv

Gleiches könne für Reisende gelten, die mit demselben Flug einreisen wie eine Person, die positiv auf das Coronavirus getestet werde. «Medizinische Massnahmen der chinesischen Seite sind invasiv und beinhalten neben teils täglichen Blutentnahmen häufig auch Computertomografie-Aufnahmen.» Von nicht notwendigen Reisen nach China werde «abgeraten», heisst es weiter.

Wie der Website der chinesischen Botschaft in der Schweiz zu entnehmen ist, gelten diese Test-Massnahmen ebenfalls für Schweizer Einreisende.

Coronavirus: Einreisende werden trotz Antikörper festgehalten

Die Verschärfung folgte auf in Peking kursierende, offiziell unbestätigte Informationen über die Einweisung von Einreisenden mit einem positiven Antikörper-Test. Dieser weist eigentlich auf eine überwundene Erkrankung und eine mögliche Immunität hin. In diplomatischen Kreisen war von einem Fall zu hören, wobei jemand mit Antikörpern durch eine Impfung Probleme bekommen haben soll.

Die «Süddeutsche Zeitung» berichtete von einem Bundesbürger, der im Januar nach China eingereist sei. Er habe dabei angegeben, zuvor eine Covid-19-Erkrankung überwunden zu haben. Er werde wegen eines positiven IgG-Antikörper-Tests seit Mitte Januar in einem Krankenhaus festgehalten. Die Zeitung berichtete von weiteren Fällen eines Bundesbürgers und einer Person aus einem anderen Staat.

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Medizinisches Personal betreut Patienten mit Symptomen des Coronavirus in einem Krankenhaus in Wuhan. Wer aus dem Ausland einreist, muss in China für eine zweiwöchige Quarantäne in ein Krankenhaus. - dpa-infocom GmbH

China hat seine Grenzen seit März für Ausländer weitgehend dicht gemacht. Deutsche können jedoch mit gültiger Aufenthaltsgenehmigung zur Arbeit oder auch zur Familienzusammenführung einreisen.

Kurz vor dem Abflug sind verschiedene Tests notwendig. Nach der Ankunft wird zwischen zwei und vier Wochen Quarantäne in einem Hotel oder einer zentralen Einrichtung angeordnet.

Horror-Quarantäne: Kinder werden von Eltern getrennt

Auch bei einreisenden Familien wird keine Ausnahme gemacht. Auf der Website des Auswärtigen Amtes ist zu lesen, dass Kleinkinder in der Regel noch bei einem Elternteil untergebracht werden. Doch schon Kinder ab 14 Jahren können isoliert von den Eltern untergebracht werden. Die Quarantänebedingungen in den Hotels seien besonders für Kinder und ältere Menschen belastend, so das Auswärtige Amt.

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Sogar wenn ein Kind positiv auf das Coronavirus getestet wird, wird es in China von seinen Eltern isoliert. - keystone

Noch schlimmer sieht es bei einem positiven Test auf das Coronavirus aus. Minderjährige, dürfen «im Fall einer positiven Testung nach Einreise nicht von ihren Eltern im Krankenhaus betreut und besucht werden».

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