Die offiziellen Corona-Zahlen in Russland werden seit langem als geschönt kritisiert. Trotzdem werden aktuell die meisten Toten seit Pandemiebeginn gemeldet.
Coronavirus - Russland
Medizinisches Personal in Schutzkleidung bereitet eine Spritze für einen Corona-infizierten Patienten in der Intensivstation eines Krankenhauses in Nischny Nowgorod vor. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland meldet heute Sonntag 962 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden.
  • Am Samstag waren es 968 gewesen.
  • Die Zahl der täglichen Neuinfektionen liegt offiziell bei rund 30'000 Fällen täglich.

Die Zahlen der Corona-Toten und Neuinfektionen in Russland haben am Wochenende neue Höchststände erreicht. Nach Angaben des offiziellen Corona-Stabs in Moskau vom Sonntag starben im flächenmässig grössten Land der Erde 962 Menschen an Covid-19 binnen 24 Stunden.

Am Samstag waren es 968 gewesen. Das waren die Höchststände seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen liegt bei etwas unter 30'000 Fällen täglich. Die Bundesregierung hat Russland als Hochrisikogebiet eingestuft. Die offiziellen Corona-Zahlen in Russland stehen seit langem als geschönt in der Kritik.

Das kremlkritische Portal zona.media wies gerade wieder darauf hin, dass das russische Statistikamt für August fast 50'000 Corona-Tote (49'389) ausgewiesen habe. Der Corona-Stab der Regierung nannte allerdings weniger als die Hälfte – und zwar 24'661 Todesfälle.

Tiefe Impfbereitschaft

Die russischen Behörden sehen den Hauptgrund für die hohen Todes- und Infektionszahlen vor allem in der geringen Bereitschaft der Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Westliche Impfstoffe wie die von Moderna oder Biontech/Pfizer, die international die grösste Verbreitung haben, sind in Russland nicht zugelassen.

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Ein Fläschchen des in Russland entwickelten Corona-Impfstoffs «Sputnik V» steht in einer Metallschale. - dpa

Die russische Führung besteht darauf, dass sich die Menschen das von Moskauer Forschern entwickelte Vakzin Sputnik V oder andere der insgesamt fünf eigenen Impfstoffe verabreichen lassen. Sputnik V wird zwar von rund 70 Ländern anerkannt als Impfstoff, nicht aber von der Europäischen Union und den USA. Auch viele Russen trauen den im eigenen Land entwickelten Impfstoffen nicht.

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