Die Corona-Impfkampagne in Bulgarien stockt. Die Regierung will die Bevölkerung nun mit Lebensmittel-Gutscheinen zu einem Piks motivieren.
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Eine Frau läuft in Bulgarien an einem Schaufenster vorbei. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Bulgarien sind nur knapp 16 Prozent der Bevölkerung
  • Nun soll die Corona-Impfkampagne mit Gutscheinen beschleunigt werden.
  • Für einen Piks gibt es einen Lebensmittel-Bon von rund 10 Euro.

Bulgarien bietet nun Gutscheine für Geimpfte gegen das Coronavirus an, um seine stockende Impfkampagne zu beschleunigen. Gutscheine für Lebensmittel in Wert von 20 Lewa (rund 10 Euro) galten ab Freitag in den Supermärkten einer grossen Kette.

Gepikst werden soll vor diesen Supermärkten in der Hauptstadt Sofia, im südbulgarischen Plowdiw sowie in Warna und Burgas. Dies berichtete der Fernsehsender Nova in Sofia.

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Ein Mitarbeiter eines Ferienresorts in Bulgarien desinfiziert sich zum Schutz vor dem Coronavirus die Hände. - Keystone

Bulgarien ist mit einer Impfquote von nur knapp 16 Prozent vollständig Geimpften EU-Schlusslicht. Viele Bulgaren glauben Vorurteilen und Gerüchten über die Corona-Impfungen, die massiv im Internet verbreitet werden.

Vertreter, Eigentümer und Mitarbeiter der Gastronomie und Hotellerie protestierten in Plowdiw gegen angekündigte Corona-Einschränkungen wegen der Delta-Variante, die am 7. September in Kraft treten sollen.

Gesundheitswesen «ernsthaftem Druck» ausgesetzt

Die Demonstranten blockierten einem Bericht des Fernsehsenders bTV zufolge kurz die Innenstadt von Plowdiw. Ein ähnlicher Protest blockierte im Südwesten Bulgariens vorübergehend die E-79 nach Griechenland. Ein nationaler Protest der Branche ist für nächste Woche in Sofia angesagt.

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5713 Meldungen über schwerwiegende Nebenwirkungen von Impfstoffen. - dpa

In Bulgarien steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder kontinuierlich an. Das Gesundheitssystem sei bereits einem «ernsthaften Druck» ausgesetzt, sagte Interimsminister Stojtscho Kazarow am Freitag. In den Krankenhäusern des Landes mit 6,9 Millionen Einwohnern werden seinen Worten zufolge bereits fast 4000 Corona-Patienten behandelt.

Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100'000 Menschen lag am Freitag bei 154,0 (vor einer Woche: 141,1). In Deutschland lag sie am Freitag bundesweit bei 80,2.

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