Candida Auris: EU-Bericht zeigt Zunahme der Pilz-Infektionen
Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) meldet eine deutliche Zunahme von Candida Auris-Fällen in Europa.

Zwischen 2013 und 2023 wurden in Europa über 4'000 Fälle von Candidozyma auris dokumentiert. Allein 2023 gab es mehr als 1'300 Fälle, wie der jüngste ECDC-Report zeigt.
Dabei ist Deutschland mit 120 Fällen innerhalb von zehn Jahren eines der am stärksten betroffenen Länder, berichtet «Focus». Candidozyma auris, früher Candida auris genannt, ist ein Hefepilz.
Hohe Gefährdung für Patienten
Er breitet sich vor allem in Spitälern aus und ist gegen viele Medikamente resistent. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder direkten Mensch-zu-Mensch-Kontakt, aber nicht über die Luft, erläutert der «Deutschlandfunk».
Für gesunde Menschen ist die Besiedelung mit dem Pilz meist ungefährlich, schreibt die «Tagesschau». Gefährdet sind Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder solche auf Intensivstationen.
Candida Auris kann Blutvergiftung auslösen
Dringt der Pilz in den Blutkreislauf ein, steigt das Risiko einer tödlichen Blutvergiftung erheblich. Davor warnt das Robert Koch-Institut in Zusammenarbeit mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Besonders Südeuropa verzeichnet hohe Infektionszahlen. Spanien, Griechenland, Italien und Rumänien melden endemische Ausbrüche.

Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko für andere Länder wie Deutschland, zeigt die Universität Würzburg in einem Bericht von 2024 auf.
Forderung nach präventiven Massnahmen
Das ECDC fordert verbesserte Überwachung und rasche Massnahmen in Kliniken zur Eindämmung der Ausbreitung. Nur etwa 20 Prozent der Fälle in Deutschland sind tatsächlich Infektionen, der Rest sind asymptomatische Besiedelungen, schreibt «Focus».
Experten betonen die Bedeutung von Patientenscreenings, besonders bei Aufnahme aus Gebieten mit Ausbrüchen. Die schnelle Identifikation und Isolation Infizierter sind entscheidend, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, unterstreicht das ECDC im Report.