Britischer Verkehrsminister regt sich über pünktlichen Zug auf
Was würde Bundesrätin Sommaruga machen, wenn sie knapp den Zug verpasst? Ihr britisches Pendant greift mal einfach auf Twitter die Bahngesellschaft an.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen 15 Sekunden hat der britische Verkehrsminister den Zug verpasst.
- Die Bahngesellschaft gibt sich zuerst uneinsichtig.
Ein 52-jähriger Mann verpasst im englischen Cambridge wegen ein paar Sekunden den Zug. In der Folge muss er eine Stunde auf die nächste Verbindung warten. Er regt sich mächtig darüber auf, und greift auf Twitter die englische Bahngesellschaft an. Diese entschuldigt sich und gelobt Besserung.
Weshalb dies bei der britischen «Daily Mail» für Schlagzeilen sorgt? Nun, beim empörten Bürger handelt es sich um niemand Geringeres als den neuen britischen Verkehrsminister, George Freeman. Er wurde von Premierminister Boris Johnson erst vor zwei Wochen ins Amt berufen.
So. Not good @greateranglia. You knew the connecting train was late. Your guard could see us running. As 5 of us passengers sprinted to catch the 9.09, the guard watched us running, closed the doors, waved off the train, leaving us stranded for an hour, then smirked & ignored us. pic.twitter.com/ppRtbBRmY2
— George Freeman FRSA MP (@MPGeorgeFreeman) August 6, 2019
«Nicht gut. Ihr habt gewusst, dass der Anschlusszug verspätet war. Der Angestellte sah uns kommen, schloss die Türen und winkte dem Zug bei der Abfahrt zu. Dann grinste er und ignorierte uns», regt sich Freeman auf Twitter auf.

In der ersten Antwort der Bahngesellschaft gab diese sich noch uneinsichtig. «Es tut uns leid, dies zu hören. Jedoch können wir in den meisten Fällen nicht auf verspätete Anschlusszüge von anderen Bahngesellschaften warten.»
Not even for 15 seconds when passengers from a connection are AT THE DOOR?!
— George Freeman FRSA MP (@MPGeorgeFreeman) August 6, 2019
Mit dieser Antwort gab sich Freeman aber nicht zufrieden. «Nicht einmal für 15 Sekunden, wenn die Passagiere schon an der Türe sind?!», hakte er nach.
Bahngesellschaft gelobt Besserung
Daraufhin lenkte die Bahngesellschaft ein. Der Angestellte hätte einen gewissen Ermessensspielraum walten lassen sollen, schreibt die Bahngesellschaft Greater Anglia.
Tags darauf schreibt Freeman erneut auf Twitter. Er kündigt an, dass er als Verkehrsminister alles tun werde damit anderen Passagieren nicht dasselbe widerfährt. Er wolle ein Held für die Passagiere («passengers champion») sein.
1/2. It seems my highlighting the issue of “disconnection” experience by so many passengers has attracted some interest. Good. As the new Minister for Transport Connectivity I intend to be a passengers champion.
— George Freeman FRSA MP (@MPGeorgeFreeman) August 7, 2019
When a passenger buys a ticket from A to B they should be able... https://t.co/1ghchyNHaN