Die ersten britischen Verstärkungs-Soldaten für die KFOR-Truppe sind im Kosovo angekommen. Grund ist der Angriff im Nordkosovo Ende September.
KFOR-Soldaten bewachen einen Kontrollpunkt in der Nähe des nördlichen Kosovo-Grenzübergangs von Jarinje. (Archiv)
KFOR-Soldaten bewachen einen Kontrollpunkt in der Nähe des nördlichen Kosovo-Grenzübergangs von Jarinje. (Archiv) - Marjan Vucetic/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien verstärkt die KFOR-Truppe im Kosovo mit 200 zusätzlichen Soldaten.
  • Die ersten von ihnen sind bereits in Pristina angekommen.
  • Hintergrund ist der Angriff eines serbischen Kommandotrupps Ende September.

Die ersten britischen Soldaten zur Verstärkung der Nato-Friedensmission KFOR angesichts der Spannungen zwischen Serbien und Kosovo sind in Kosovos Hauptstadt Pristina angekommen.

Das teilten die Nato und das britische Verteidigungsministerium am Abend mit. London hatte zuvor angekündigt, auf Anfrage des Verteidigungsbündnisses mit 200 zusätzlichen Soldaten das bislang 400 Mann starke britische Kontingent als Teil einer jährlichen Übung im Kosovo zu verstärken.

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Ein serbischer Kommandotrupp griff Ende September kosovarische Polizisten an. - keystone

Es sei ein «umsichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass die KFOR über die Kräfte verfügt, die sie benötigt, um ihr UN-Mandat zu erfüllen und ein sicheres Umfeld und Bewegungsfreiheit für alle Menschen im Kosovo zu gewährleisten», schrieb ein Nato-Sprecher auf der Plattform X (ehemals Twitter). Die Truppen würden unter dem Kommando der Nato zur Verfügung stehen, um Operationen im Einklang mit dem KFOR-Mandat durchzuführen. Dies teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Auslöser der neuen Spannungen war der Angriff eines bewaffneten serbischen Kommandotrupps auf kosovarische Polizisten im Nordkosovo Ende September. Dabei waren drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden.

Deutschland schickt 2024 weitere Soldaten in den Kosovo

Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit Nato-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder, darunter auch Deutschland, erkennen die Unabhängigkeit an, nicht aber Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert.

Das deutsche Verteidigungsministerium hatte am Freitag mitgeteilt, dass ab April 2024 eine Kompanie mit 155 zusätzlichen Soldaten für ein Jahr im Kosovo eingesetzt werden solle. Die Ausweitung sei unabhängig von den jüngsten Spannungen beschlossen worden.

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