EU

Bild-Interview mit EU-Gesundheitspolitker eskaliert

Felix Müller
Felix Müller

Deutschland,

Nach Merkels Lockdown-Verlängerung läuft ein Live-Interview mit einem EU-Gesundheitspolitiker völlig aus dem Ruder. Die Teilnehmer entschuldigen sich danach.

Bild Live
Das Interview zwischen dem «Bild»-Journalisten und dem EU-Politiker Peter Liese läuft völlig aus dem Ruder. - Bild Live

Das Wichtigste in Kürze

  • «Bild» interviewt einen EU-Gesundheitspolitker nach der Lockdown-Verlängerung.
  • Die beiden Gesprächsteilnehmer geraten sich über die Impfstoff-Thematik in die Haare.
  • Das Interview entgleist völlig, die beiden Streithähne entschuldigen sich später.

Gestern Mittwoch entschied die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit ihren Länderregierungschefs, den Lockdown im grossen Kanton bis zum 7. März zu verlängern. Unmittelbar danach begannen die Medien mit der Einordnung und Analyse der neuen Situation.

Germany Parliament
Angela Merkel will bei der Durchimpfung im Kampf gegen das Coronavirus schnellstmöglich die verlorene Zeit aufholen. - keystone

So auch die «Bild Live»-Redaktion, das Videoformat des grössten deutschen Boulevardblattes. Zum Interview geladen war Peter Liese, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Mutterfraktion im Europaparlament, der EVP. Abgemacht war offenbar, dass über den verlängerten Lockdown gesprochen wird.

«Haben Sie sie noch alle?»

Doch schon bei der zweiten Frage greift Journalist Paul Ronzenheimer den Arzt frontal bei einem anderen Thema an. Es sei in Wahrheit ja so, sagt der «Bild»-Vizechef, dass man in Deutschland «absolut gar keine Perspektive» hätte, dass «alle die Hoffnung verlieren» würden, weil Liese und seine Kollegen bei der EU es «versemmelt» hätten, genug Impfstoff zu beschaffen.

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Schon bei der zweiten Frage geraten die beiden Streithähne aneinander. - Bild Live

Der EU-Gesundheitspolitiker lässt sich das nicht bieten: «Da würde ich jetzt wirklich mal an ihrer Stelle den Mund jetzt nicht so vollnehmen», schiesst Liese zurück und gibt der «Bild»-Zeitung wegen ihrer negativen Berichterstattung bezüglich der Corona-Massnahmen gleich mal eine Mitschuld an den 60'000 Toten und der schlechten epidemiologischen Situation.

Ronzenheimer muss zuerst drei Mal nach Luft schnappen um sich zu sammeln, bevor er und Liese sich gegenseitig mit Anschuldigungen einzudecken beginnen. In der Hitze des Gefechts geht der rote Faden des Gesprächs völlig verloren, die Themen wechseln immer schneller.

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Liese will über den Vergleich zu Kanada reden, Ronzenheimer über Israel und Grossbritannien. - Bild Live

«Haben Sie sie noch alle?» faucht Liese, als Ronzenheimer das Land auf einem «Abstiegsplatz» bei der Corona-Impfung sieht, aber nicht über andere Länder im Vergleich sprechen will, ausser die Impf-Zugpferde Israel, Grossbritannien und die USA. Liese ordnet Deutschland eher im oberen Mittelfeld ein.

Späte Versöhnung

Die beiden Streithähne versöhnen sich während dem Interview nicht mehr, aber dafür danach. Kurz nach dem Gespräch habe der EU-Politiker «Grösse gezeigt», zum Telefon gegriffen und sich bei Ronzenheimer für die verbale Entgleisung entschuldigt, so «Bild».

Auch Ronzenheimer gesteht auf Twitter später am Abend Fehler ein. Er hätte seinen Gast weniger unterbrechen sollen. «Die Impfthematik regt mich wohl einfach zu sehr auf», so der Journalist.

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