Betrug: Ermittler decken umfangreiche Scheinehen auf

Juli Rutsch
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Deutschland,

Ermittler in Bayern haben einen massiven Betrug mit Scheinehen enthüllt, der das Aufenthaltsrecht systematisch ausnutzt.

betrug scheinehe
In vier Bundesländern durchsuchte die Polizei wegen des Verdachts auf Betrug durch Scheinehe mehrere Objekte. Foto: Friso Gentsch - dpa-infocom GmbH

Nach auffälligen Anträgen bei der Ausländerbehörde hat die Kripo Nürnberg einen Betrug mit zahlreichen mutmasslichen Scheinehen aufgedeckt. Diese wurden vermehrt zwischen nigerianischen und ungarischen Staatsangehörigen geschlossen, wie der «BR» berichtet.

Der Betrug flog auf, nachdem vermehrt Anträge auf Aufenthaltskarten mit Bezug auf Eheschliessungen eingingen und die Eheleute nicht gemeinsam wohnten. Ermittler gehen davon aus, dass ungarische Staatsangehörige gezielt als Scheinehepartner rekrutiert wurden, um EU-Aufenthaltsrechte zu erlangen.

Betrug aufgedeckt

Mehr als 90 Einsatzkräfte durchsuchten Objekte in Nürnberg, Bamberg, Berlin und Essen. Sie sicherten 30 Mobiltelefone sowie zahlreiche Unterlagen, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilt.

betrug polizei
In verschiedenen Teilen Deutschlands haben die Ermittler Wohnungen durchsucht, nach dem der Betrug aufflog. - Depositphotos

Die Hochzeiten wurden oftmals im Ausland, etwa in Rom oder Athen, abgeschlossen. Die ungarischen Partner reisten demnach nur noch für Behördengänge nach Deutschland, erläutert der «BR».

Modus Operandi und Ermittlungsstrategie

Laut den Ermittlern werden Scheinehen nach einem ähnlichen Muster vermittelt, wobei Vermittlergruppen gezielt ungarische Staatsangehörige gegen Entgelt als Ehepartner anwerben. Die Kriminalpolizei konzentriert sich aktuell darauf, die Hintermänner dieser organisierten Gruppen zu identifizieren, berichtet der «BR».

In mehreren Wohnungen fanden die Einsatzkräfte ausschliesslich nigerianische Männer und Frauen. Die ungarischen Partner nicht vor Ort, meldet die «dpa».

Kannst du Menschen verstehen, die eine Scheinehe eingehen?

Einige der Betroffenen hielten sich in Deutschland offenbar nur für die Erlangung einer Aufenthaltserlaubnis auf und lebten ansonsten woanders. Die Behörden prüfen zurzeit, ob weitere Personen involviert sind.

Polizei und Behörden

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einem systematischen Betrug mit Scheinehen aus und sehen grosse Herausforderungen bei der Strafverfolgung. Das gezielte Eingehen von Scheinehen ist in Deutschland bislang nicht explizit strafbar.

Erst wenn falsche Angaben zum Aufenthaltszweck gemacht werden, kann ein Betrugsvorwurf erhoben werden, betont der «Stuttgart Inside».

Die Ermittlungen dauern weiterhin an.

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Kommentare

_b

Immer wieder witzig, wenn stereotypen bestaetigt werden ...

Huldrych Ammann

Die linke Sozialindustrie findet das nicht primär schlecht. Geld stinkt nicht.

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