Der in Belarus inhaftierte Oppositionsanwalt Maxim Snak aus Protest gegen seine Anklage in Hungerstreik getreten.
Maxim Snak in Minsk
Der Jurist Maxim Snak spricht bei einer Pressekonferenz der Opposition von Belarus. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Oppositionsanwalt Maxim Snak wird Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen.
  • Aus Protest gegen seine Anklage ist er nun in Hungerstreik getreten.

In Belarus (Weissrussland) ist der inhaftierte Oppositionsanwalt Maxim Snak aus Protest gegen seine Anklage in Hungerstreik getreten. Das teilte ein Sprecher der Demokratiebewegung am Freitag in Minsk mit.

Dem 39-Jährigen wird eine Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen. Snak war am 9. September festgenommen worden. Er protestiert mit dem Hungerstreik gegen Behördenwillkür unter dem umstrittenen Staatschef Alexander Lukaschenko.

Proteste in Belarus
Die EU erkennt ihn seit der umstrittenen Präsidentenwahl im vergangenen Jahr aber nicht mehr als Staatsoberhaupt von Belarus an. - dpa

Es handele sich um eine inszenierte Anschuldigung, um die freie Meinungsäusserung zu unterdrücken, sagte Snaks Anwalt Dmitri Lajewski zu der Anklage. Es sei nicht klar, worauf die Ermittler ihre Vorwürfe stützten. Im Fall einer Verurteilung drohen Snak bis zu fünf Jahre Gefängnis. Sein Mandant habe erklärt, die Nahrungsaufnahme zu verweigern, sagte Lajewski.

Seit Wochen Festnahmen und Razzien

Der Jurist Snak gehört zum Präsidium des Koordinierungsrats der belarussischen Zivilgesellschaft für einen friedlichen Machtwechsel. Lukaschenkos Machtapparat geht seit Wochen mit Festnahmen und Razzien gegen das Gremium vor. Die meisten Präsidiumsmitglieder sind entweder in Haft, darunter auch die Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa, oder im Ausland. In Freiheit in Minsk sind nur noch die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch und seit Freitag auch wieder der Gewerkschafter Sergej Dylewski.

Seit der Präsidentenwahl in Belarus am 9. August kommt es jeden Tag zu Protesten. Lukaschenko liess sich 80,1 Prozent der Stimmen zusprechen und will nun eine sechste Amtszeit antreten. Die Sicherheitskräfte gehen hart gegen seine Gegner vor.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HaftProtest