Die Behörden auf Sizilien haben das Seenotretterschiff «Geo Barents» der Organisation Ärzte ohne Grenzen festgesetzt.
Sechs Gummireifen treiben im Wasser.
Die Behörden haben das Seenotretterschiff «Geo Barents» festgesetzt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Behörden halten das Schiff «Geo Barents» fest.
  • Immer wieder halten die italienischen Behörden Schiffe der privaten Seenotretter fest.

Am Freitag hätten Kontrolleure in der Hafenstadt Augusta das Schiff über mehrere Stunden inspiziert, teilte Ärzte ohne Grenzen am Samstag mit. Die «Geo Barents» werde nun wegen Mängeln festgehalten.

Ärzte ohne Grenzen sieht nach eigenen Angaben hinter den Kontrollen das Ziel der Behörden, gegen Schiffe von privaten Hilfsorganisationen diskriminierend vorzugehen.

Immer wieder halten die italienischen Behörden Schiffe der privaten Seenotretter fest. Betroffen sind derzeit die «Sea-Eye 4» und die «Sea-Watch 4».

Sea Watch 4
Die «Sea Watch 4». - Keystone

Die zuletzt festgesetzte «Sea-Watch 3» bekam nach Angaben einer Sea-Watch-Sprecherin die Genehmigung, in ihren spanischen Heimathafen Burriana zu fahren, um Mängel zu beheben. Oft beanstanden die Behörden ihre Ausrüstung oder dass sie für ihre Einsätze in der falschen Klasse kategorisiert sind.

Mehr Migranten wählen Mittelmeer-Route

Von Libyen und Tunesien aus machen sich immer wieder Migranten auf den Weg nach Italien. Dabei geraten viele in Seenot und müssen auf die Hilfe von Schiffen wie etwa denen der privaten Organisationen hoffen.

Italiens Innenministerium zählte in diesem Jahr deutlich mehr Migranten, die in Booten die Küste des Mittelmeerlandes erreichten. In 2021 kamen demnach bislang Stand Freitag knapp 21 000 Menschen an, im selben Zeitraum des Vorjahres waren es rund 7300. Nach UN-Angaben starben in diesem Jahr rund 720 Migranten im zentralen Mittelmeer.

horst seehofer
Horst Seehofer (CSU), Bundesinnenminister, während eines Interviews. - dpa

Anlässlich des Geburtstages von Bundesinnenminister Horst Seehofer an diesem Sonntag, will ihm die Regensburger Organisation Sea Eye eine Spendenurkunde überreichen.

Hintergrund ist demnach Seehofers Äusserung vor drei Jahren, an dem zu seinem 69. Geburtstag 69 Menschen nach Afghanistan abgeschoben wurden. Das habe er gar nicht so bestellt, sagte er damals. Auf eine Anfrage, ob Seehofer die Urkunde entgegennehmen wird, antwortete sein Ministerium zunächst nicht.

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