Der russische Wetterdienst meldet in der Arktis «extrem anomales Wetter» im Juni. Die Tundra-Brände nehmen weiter zu.
Spanien
In Spanien könnte am Wochenende der Hitzerekord fallen. Entsprechend gibt es auch akute Waldbrandgefahr. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Juni sind in der russischen Arktis Rekordtemperaturen gemessen worden.
  • Die aussergewöhnlichen Wetter-Phänomene sind auf den Klimawandel zurückzuführen.
  • In der Folge kam es ungewöhnlich häufig zu Bränden in der russischen Tundra.

In der russischen Arktis sind im Juni Rekordtemperaturen von bis zu 38 Grad gemessen worden.

«Wir hatten extrem anomales Wetter» im Juni, sagte der Leiter des russischen Wetterdienstes, Roman Wilfand, am Dienstag in Moskau. Diese «aussergewöhnlichen» Phänomene seien auf den Klimawandel zurückzuführen. In der Folge kam es ungewöhnlich häufig zu Bränden in der russischen Tundra.

Hitzewelle in der Tundra

Im Norden Russlands – unter anderem in der sibirischen Teilrepublik Jakutien – hatte es in den vergangenen Wochen eine regelrechte Hitzewelle gegeben. So wurden laut Wilfand etwa in Werchojansk am 17. Juni 38 Grad Celsius erreicht.

Ende des 19. Jahrhunderts war in der arktischen Stadt noch ein Kälterekord von minus 67,8 Grad gemessen worden. Einige Regionen riefen wegen der zahlreichen Tundra-Brände den Notstand aus.

Waldbrand
Ein Feuer in einem russischen Wald vergangenen Sommer. - Keystone

Wilfand zufolge sind die heissen Temperaturen auf den Klimawandel und eine Veränderung der atmosphärischen Zirkulation zurückzuführen. Immer häufiger träten polare Hochdruckgebiete auf, die sonniges Wetter mit sich bringen, erklärte der Wetter-Experte.

In der Folge heizt sich der Boden im Sommer stärker auf und begünstigt so Brände in der Tundra. Diese tragen laut Wilfand wiederum zur weiteren Erwärmung bei, da die Asche sich auf dem Arktis-Eis ablagert, dieses die Sonne nicht mehr reflektiert und schneller schmilzt.

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