Banken erhöhen erneut ihre Unterstützung für fossile Energieträger
Eine neue Studie zeigt: Banken investieren wieder stärker in fossile Energien. Das hat Folgen für die Klimaziele und sorgt für Diskussionen in der Branche.

Die globale Finanzierung von Kohle-, Öl- und Gasprojekten durch Banken war zuletzt rückläufig. Doch 2024 verzeichnen Experten einen deutlichen Anstieg.
Laut «Banking on Climate Chaos» erhöhten die 60 grössten Banken ihre fossile Finanzierung um 162 Milliarden US-Dollar. Insgesamt flossen rund 868 Milliarden US-Dollar in die Branche, wie «energiezukunft» berichtet.
US-Grossbanken stellen ein Drittel der Finanzierung bereit
JP Morgan Chase bleibt aber der weltweit grösste Geldgeber für fossile Brennstoffe.

Die US-Grossbank vergab nämlich allein im vergangenen Jahr 53,5 Milliarden US-Dollar an Unternehmen aus dem Kohle-, Öl- und Gassektor.
Zusammen stellten US-Banken somit rund ein Drittel der globalen Finanzierung für fossile Energien bereit.
Kritik von Umweltorganisationen und Experten
Die Entwicklung sorgt für Kritik von Umweltorganisationen. Allison Fajans-Turner vom Rainforest Action Network sagt laut «energiezukunft», Banken erhöhten mit ihrer Finanzierungspolitik die Risiken für das Finanzsystem.
Zudem verschärften sie damit die Klimakrise.
Doch trotz wachsender Naturkatastrophen und wissenschaftlicher Warnungen sei die Unterstützung für fossile Energien gestiegen.
Deutsche Banken erhöhen Finanzierung
Auch in Europa gibt es grosse Unterschiede. Die britische Barclays baute etwa ihre fossile Finanzierung deutlich aus.
Banken wie UBS, Crédit Mutuel und La Banque Postale reduzierten ihre Unterstützung seit 2021 jedoch erheblich.

Deutsche Banken wie die Deutsche Bank erhöhten dagegen ihre Finanzierungen wieder. Sie stellte 2024 rund 14,3 Milliarden US-Dollar für fossile Projekte bereit.
Banken im Spannungsfeld zwischen Klimazielen und Wirtschaftlichkeit
Banken stehen unter Druck, ihre Geschäftsmodelle nachhaltiger auszurichten. Laut «Deloitte» müssen Banken nicht nur ihre eigenen Emissionen senken.
Sie sollen vor allem die Emissionen der von ihnen finanzierten Wirtschaftsaktivitäten berücksichtigen.
Finanziell unterstützte Emissionen machen nämlich etwa 75 Prozent des CO2-Fussabdrucks von Banken aus.
Europäische Banken zwischen Vorreiterrolle und Nachzüglern
In Europa zeigt sich ein gemischtes Bild. Während einige Banken ihre fossile Finanzierung reduzieren, investieren andere weiterhin stark in Kohle, Öl und Gas.

Die Hälfte der 24 untersuchten europäischen Banken vergab 2024 aber weniger Geld an fossile Unternehmen als noch vor vier Jahren. Deutsche Banken zählen laut «energiezukunft» jedoch nicht zu den Vorreitern.
Die Studie fordert mehr Transparenz und politische Rahmenbedingungen, um die Finanzierung nachhaltiger Projekte zu stärken. Nur so könnten Banken ihrer Rolle als Treiber der Energiewende gerecht werden, wie «Deloitte» betont.