Warum ist Freizeit für Kinder so wichtig?
Für Kinder ist die Freizeit der wichtigste Teil des Tages. Sie lernen, sich auf spielerische Weise zu entfalten und kreativ zu werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Lediglich zehn Prozent der Freizeit verbringen Kinder mit aktiver Bewegung.
- Fast die Hälfte der Kinder leidet heute unter Freizeitstress.
Freizeit bei Kindern ist die Zeit des Tages, die nicht durch Schule oder Kindergarten beansprucht wird. Dabei ist Freizeit nicht mit Hobbys zu verwechseln. Hobbys sind für die kindliche Entwicklung ausgesprochen wichtig, doch auch sie sind immer mit Terminen und Pflichten verbunden.
Was ist Freizeit eigentlich?
Freizeit ist die sprichwörtlich freie Zeit, die Menschen zur Verfügung steht. Kinder füllen sie in erster Linie mit spielerischen Aktivitäten. Das Spiel ist auf mehrfache Weise wichtig für sie: Sie trainieren zum Beispiel beim Spiel mit Bausteinen die Feinmotorik und schärfen ihr Gehirn für physikalische Grundprinzipien.

Legespiele wie Memory machen das Kind mit Gegenständen, Tieren und vielen anderen Dingen vertraut und fördern das Gedächtnis.
In Brettspielen mit anderen lernen sie erstmals Rücksichtnahme und dass sie auch einmal verlieren müssen. Doch vorgegebene Spiele sind nur ein Teil der kindlichen Entfaltung. Viel wichtiger ist, dass sie auch einmal sich selbst überlassen werden.
Das freie Spiel für die Fantasie
Eine besondere Form des Spielens ist das sogenannte freie Spiel, bei dem Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Sie schlüpfen in Rollen wie Piraten, Ritter und Urwaldforscher und lassen vor dem inneren Auge ganze Welten auferstehen.
Dabei toben sie mal im Wohnzimmer herum, wo die Rücklehne des Sofas zum Pferderücken wird. Oder im Garten, wo das Blumenbeet zum Dschungel wird.
Sie bauen aus Pfützen im matschigen Boden oder lassen spontan aus Resten und Abfällen Kunstwerke entstehen.

Gerade das freie Spiel mit anderen Kindern sollte gefördert werden. Das Kind schlüpft dabei immer wieder in neue Rollen. Anregungen findet es im Fernsehen, in Büchern und zunehmend online.
So ist es kein Wunder, wenn sich Kinder dann Spielfiguren ihrer liebsten Fernsehheldinnen wünschen, um neue Abenteuer zu erfinden. All dies hilft ihnen, sich spielerisch mit der Welt auseinanderzusetzen und diese besser zu verstehen.
Der Unterschied zwischen Freizeit und Hobby
Das freie Herumtoben ist ausserdem eine der wenigen Formen der Freizeitgestaltung, bei denen Kinder körperlich aktiv sind. Laut der Gesundheitsförderung Schweiz verbringen Kinder rund 90 Prozent ihrer Zeit sitzend, liegend oder mit leichter Aktivität.
Darunter leidet nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche. Körperliche Aktivität bringt den Kreislauf in Schwung und sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin.

Es liegt nahe zu denken, dass sportliche Hobbys der beste Weg zu einer aktiveren Freizeitgestaltung sind. Doch beides lässt sich nur schwer vergleichen.
Wenn das Hobby zur Pflicht wird
Ein Kind, das liebend gerne Fussball spielt, freut sich natürlich auf die wöchentlichen Trainings und Spiele. Wenn es im Turn- oder Schwimmverein angemeldet wird, um sich mehr zu bewegen, empfindet das Hobby möglicherweise eher als Pflicht.
Das Gleiche gilt für andere Hobbys, die häufig eher von den Eltern ausgehen. Diese wünschen sich vielleicht, dass das Kind ein Musikinstrument oder eine zusätzliche Fremdsprache lernt.

Doch immer häufiger führt dies eher zu Stress als zu Freude. So gaben 47 Prozent der Schülerinnen und Schüler in einer Umfrage des Ärzteblatts an, unter Stress zu leiden. Schülerinnen waren stärker betroffen als Schüler.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genügend Freizeit hat, in der es sich entfalten kann. Freizeit ist wichtig für die Entwicklung und das Wohlbefinden Ihres Kindes.
In dieser Zeit kann es seine Interessen und Hobbys entdecken und vertiefen. Oder es kann beim Spielen mit Freunden soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit entwickeln.















