Der Bahnverkehr in Österreich stand am Montag wegen eines Warnstreiks still. Am Dienstag soll der Normalverkehr wieder eintreten, Verspätungen seien möglich.
Ein Mann blick auf sein Smartphone an einem Bahnsteig im Hauptbahnhof Wien.
Ein Mann blick auf sein Smartphone an einem Bahnsteig im Hauptbahnhof Wien. - Robert Jaeger/APA/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Warnstreik legte den Bahnverkehr in Österreich lahm.
  • Vor allem internationale Verbindungen waren betroffen.
  • Bisher sind die Tarifgespräche gescheitert.
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Streiks sind in Österreich eher ungewöhnlich. Am Montag war nach bisher gescheiterten Tarifgesprächen aber der Bahnverkehr betroffen. Noch liegen die Positionen deutlich auseinander. Nach dem Warnstreik am Montag bei allen Bahnen in Österreich soll der Zugverkehr am Dienstag wieder fast normal laufen.

«Wir gehen von einem weitgehend reibungslosen Neustart aus», sagte ein Sprecher der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) am Montag. Allerdings seien vereinzelt Ausfälle und Verspätungen nicht auszuschliessen. In der Nacht von Sonntag auf Montag hatte nach Auskunft der ÖBB jeder Zug noch seinen Zielbahnhof erreicht, so dass kein Passagier gestrandet sei.

Auch Auswirkungen auf Deutschland

Der eintägige Warnstreik der Eisenbahner betraf auch alle internationalen Verbindungen mit Österreich. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass die Nachtzüge in und aus dem Alpenland auch noch in der Nacht zu Dienstag ausfallen würden.

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Deutsche-Bahn-Zentrale in Berlin. - AFP/Archiv

Im Tarifkonflikt fordert die Gewerkschaft Vida angesichts einer Inflation von elf Prozent Lohnerhöhungen von durchschnittlich zwölf Prozent – und zwar auf Basis eines Festbetrags von 400 Euro im Monat.

Die Arbeitgeber hatten zuletzt 8,4 Prozent angeboten und darauf verwiesen, dass ein solcher Festbetrag eine Erhöhung von bis zu 24 Prozent in den unteren Einkommensgruppen ausmache. Die Gewerkschaft bot nach eigenen Angaben an, die Tarifgespräche am Dienstag fortzusetzen.

Hoffnung auf rasche Einigung

Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) erklärte, in Österreich sei es Tradition, dass sich die Bundesregierung nicht in Tarifverhandlungen einmische. Sie hoffe aber auf eine rasche Einigung. «Als Ministerin, die Strukturen für eine umweltfreundliche Mobilität propagiert, blutet mir das Herz bei jedem Tag an dem der öffentliche Verkehr nicht zur Verfügung steht.»

In Österreich sind laut ÖBB normalerweise täglich rund 8000 Personen- und Güterzuge von verschiedenen Betreibern unterwegs. Etwa eine Million Passagiere werden jeden Tag befördert.

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