Aufregung in römischer Pfarrei nach Trauerfeier mit Nazi-Flagge
Ganz Italien ist empört: Bei einer Trauerfeier in Rom wurde eine Haken-Fahne und der Hitlergruss verwendet. Eine Anhängerin der Forza Nuova war verstorben.

Das Wichtigste in Kürze
- Auf einer Trauerfeier in Rom wurde mit Nazi-Fahne der Toten gedacht.
- Auch der Hitlergruss sei verwendet worden.
- Der Vorfall sorgt in ganz Italien für Empörung.
Eine Trauerfeier mit einer Hakenkreuz-Fahne hat am Montag in Italien für Empörung gesorgt. In der Pfarrei Santa Lucia im Norden Roms hatte sich eine Menschengruppe vor einer Kirche um einen Sarg gestellt. Das zeigt ein Foto des Nachrichtenportals Open am Dienstag. Darauf lag eine rote Fahne mit einem schwarzen Hakenkreuz.
Die Polizei leitete der Nachrichtenagentur Ansa zufolge Ermittlungen zu dem Fall ein. Die Trauerfeier galt Medienberichten zufolge einer Anhängerin der rechtsradikalen Splitterpartei Forza Nuova.

Die 44-Jährige war demnach nach einer Operation an Folgekomplikationen gestorben. Einige Gäste sollen auch den sogenannten römischen Gruss, in Deutschland besser bekannt als Hitlergruss, am Sarg gezeigt haben.
Diozöse in Rom verurteilt das Verhalten scharf
Die Diözese in Rom verurteilte den Vorfall als «gravierende, anstössige und inakzeptable ideologische Instrumentalisierung» und distanzierte sich von dem Verhalten. Die Pfarrei habe nichts von dem Vorhaben der Trauergäste gewusst.
Funerale nella parrocchia di #SantaLucia, la nota del Vicariato di #Roma: "Strumentalizzazione ideologica grave, offensiva e inaccettabile". pic.twitter.com/vKB9CEWS6O
— Diocesi di Roma (@diocesidiroma) January 11, 2022
Die Partei Forza Nuova gilt als besonders radikal. Parteimitglieder verwüsteten Anfang Oktober 2021 in Rom einen Sitz des italienischen Gewerkschaftsbundes CGIL während Protesten gegen die Corona-Massnahmen der Regierung. In der Folge wurden einige mutmassliche Täter festgenommen. Im italienischen Parlament wurde danach der Antrag auf ein Verbot der Partei eingebracht.