Schwere Ausschreitungen von Rechtsextremen und Impfgegnern haben in Italien für Entrüstung gesorgt. Eine Woche später formiert sich in der Hauptstadt Rom Gegenprotest.
Italiens Gewerkschaften haben die antifaschistische Demonstration als Reaktion auf einen rechtsextremen Angriff organisiert. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa
Italiens Gewerkschaften haben die antifaschistische Demonstration als Reaktion auf einen rechtsextremen Angriff organisiert. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Rom demonstrierten über 50'000 Menschen gegen den Faschismus.
  • Dies war die Reaktion auf Ausschreitungen bei einer Corona-Demo letzte Woche.

Eine Woche nach dem Angriff auf den Sitz der Gewerkschaft CGIL in Rom haben Zehntausende Menschen in der italienischen Hauptstadt gegen Faschismus demonstriert.

«Nie mehr Faschismus: für Arbeit, Mitbestimmung und Demokratie» lautete das Motto der Veranstaltung organisiert von den Gewerkschaftsbünden CGIL, CISL und UIL. Zur Kundgebung kamen Medienberichten zufolge mehr als 50'000 Menschen.

Nach Angaben der Gewerkschaften standen etwa 800 Busse und zehn Sonderzüge in ganz Italien bereit, um die Menschen in die Hauptstadt zu bringen. Mit Fahnen und Bannern zogen Tausende Gewerkschaftsanhänger und verschiedene linke Gruppen durch die Strassen um den Veranstaltungsort an der Piazza di San Giovanni in Laterano unweit des Kolosseums.

Polizei mit Grossaufgebot vor Ort

Nach den Ausschreitungen eine Woche zuvor während der Demonstration gegen die erweiterten Corona-Regeln in Italien waren am Samstag zahlreiche Polizeieinheiten und Hubschrauber im Einsatz. Am Rande hatten damals unter anderem Mitglieder der rechtsradikalen Partei Forza Nuova den CGIL-Sitz attackiert. Bei den Protesten gab es mehrere Verletzte.

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Demonstranten nehmen an einem von Italiens wichtigsten Gewerkschaften organisierten Marsch auf dem Lateranplatz in Rom teil, Samstag, 16. Oktober 2021. - Keystone

Italiens Politik diskutiert derzeit über die Auflösung der Partei. CISL-Generalsekretär Luigi Sbarra forderte auf der Kundgebung, schnell beim Auflösen neofaschistischer und neonazistischer Organisationen voranzuschreiten. Italien gedachte am Samstag auch einer Razzia durch die Nazis vor 78 Jahren in Rom, in deren Folge mehr als 1000 Juden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden.

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