Noch bis 2020 ist das AKW Fessenheim in Frankreich am Netz – dann ist Schluss. Dies kündigte Präsident Emmanuel Macron an.
Das französische Kernkraftwerk Fessenheim.
Das französische Kernkraftwerk Fessenheim macht bald dicht. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2020 geht das AKW Fessenheim nahe der Schweizer Grenze vom Netz.
  • Emmanuel Macron stellte heute Dienstag seinen Plan zur Energiewende vor.

Das älteste französische Atomkraftwerk in Fessenheim am Oberrhein wird im Sommer 2020 geschlossen. Das kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron heute Dienstag bei der Vorstellung eines Zehnjahres-Plans zur Energiewende in Paris an. Deutschland verlangt bereits seit Jahren die Abschaltung des pannenanfälligen Kraftwerks nahe Freiburg im Breisgau, das seit mehr als 40 Jahren am Netz ist.

Das AKW Fessenheim in unmittelbarer Nähe zur deutschen und nahe zur Schweizer Grenze ist das älteste noch laufende Kernkraftwerk Frankreichs. Kritikern gilt es schon seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko. Die Abschaltung soll einen Teilausstieg Frankreichs aus der Atomkraft einläuten: Bis zum Jahr 2035 soll nach Macrons Willen fast jeder vierte Atomreaktor im Land abgeschaltet werden. Betroffen wären 14 von derzeit 58 Reaktoren. Damit will Frankreich den Atom-Anteil an der Stromproduktion von derzeit mehr als 70 Prozent auf rund 50 Prozent senken.

Die französische Atomaufsicht hatte sich zuletzt auf eine Abschaltung bis 2022 vorbereitet. Der Kraftwerkbetreiber EDF habe mitgeteilt, dass der erste Reaktor bis September 2020 und der zweite bis August 2022 heruntergefahren werden soll, hatte es noch im zurückliegenden Monat geheissen. Der seit gut eineinhalb Jahren regierende Macron hatte bereits Ende 2017 explizit bestätigt, dass Fessenheim geschlossen werden soll.

Frankreich gilt als «Atomland» und betreibt nach früheren Angaben 58 Atomreaktoren. Mehr als 70 Prozent der französischen Stromproduktion kommen aus der Kernkraft.

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