Die Türkei hat mit einer Karte die Ausdehnung ihres Rettungsgebietes bekannt gegeben. Griechenland ist jedoch dagegen.
übereinkommen von Paris
Recep Tayyip Erdogan (r), Präsident der Türkei, winkt und trägt im Parlament einen Mund-Nasen-Schutz. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei und Griechenland befinden sich seit Wochen im Streit um Erdgasvorkommen.
  • Nun hat die Regierung in Ankara mit einer neuen veröffentlichten Karte erneut provoziert.
  • Bisherige Sanktions-Drohungen der EU blieben ohne Erfolg.

Die Spannungen zwischen der Türkei und Griechenland haben mit der Ausweitung des türkischen Gebiets zur Seenotrettung einen neuen Höhepunkt erreicht. Eine Karte zeigt das Zuständigkeitsgebiet der Türkei für Such- und Rettungsaktionen, welches bis zur Mitte der Ägäis ausgedehnt werden soll. Die Karte wurde am Samstag durch den türkische Verkehr- und Infrastrukturminister Adil Karaismailoglu veröffentlicht.

Damit erklärt sich Ankara für zuständig, Schiffbrüchigen in dieser Region zu helfen. Selbst wenn diese wenige Seemeilen vor den griechischen Inseln Mykonos, Santorin oder Kreta ein Notsignal senden. Ankara erzeuge damit «Konfusion und setzt Menschenleben Gefahren aus», erklärte das griechische Aussenministerium am Sonntag.

Willkürliche Forderungen

Athen erinnerte daran, dass die internationale Seeschifffahrtsorganisation seit 70 Jahren die Such- und Rettungsaktionen in der Ägäis Griechenland zugeteilt haben. Dasselbe gelte für die internationale Zivil- und Luftfahrtorganisation. Die Türkei setze damit «noch ein Thema auf dem langen Katalog der willkürlichen und illegalen Forderungen in der Ägäis».

Kyriakos Mitsotakis spricht
Kyriakos Mitsotakis, Ministerpräsident von Griechenland. - dpa

Im östlichen Mittelmeer eskaliert seit Wochen der Streit um dort vermutete Erdgasvorkommen zwischen den Nato-Mitgliedern Griechenland und Türkei. Griechenland wirft der Türkei vor, in der Region griechischer Inseln illegal Vorkommen zu erkunden.

Die Regierung in Ankara weist die Vorwürfe zurück. Sie argumentiert, die Gewässer, in denen probeweise nach Erdgas gebohrt wird, würden zum türkischen Festlandsockel gehören. Die EU droht bisher folgenlos mit Sanktionen.

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