Terror

Anti-Terror-Einsatz: Wie wirken Rizin und Cyanid?

DPA
DPA

Deutschland,

Rizin und Cyanid vermuteten die Ermittler in der Wohnung eines mutmasslichen Terroristen in Castrup-Rauxel. Gefunden wurde nichts. Doch was hat es mit den Giften auf sich?

Die Samen des Rizinusbaums enthalten Rizin, das als Bio-Kampfstoff eingeschätzt wird.
Die Samen des Rizinusbaums enthalten Rizin, das als Bio-Kampfstoff eingeschätzt wird. - Bernd Thissen/dpa

Bei der Durchsuchung bestätigt sich der Verdacht nicht: Anti-Terror-Ermittler haben in der Wohnung eines mutmasslichen Islamisten im Ruhrgebiet weder Rizin noch Cyanid gefunden, obwohl es vermutet wurde.

Wie wirken die Gifte und wie werden sie verwendet?

Rizin

Rizin ist ein Pflanzengift, das beim Rizinusbaum (Ricinus communis) vor allem in den Samen enthalten ist. Gewonnen wird es nach Auspressen des Öls aus dem Rückstand der Samen. Die Pflanze wird zur Gewinnung von Rizinusöl angebaut, unter der Bezeichnung Wunderbaum ist die Art zudem bei Kleingärtnern als Zierpflanze beliebt. In Zellen blockiert Rizin die Proteinsynthese. Besonders giftig ist es bei Injektion oder Inhalation. Zu den Symptomen zählen Übelkeit und Erbrechen, Muskelschmerzen, Leber- und Nierenschäden sowie Kreislaufversagen, bei Inhalation Auswirkungen in den Atemwegen wie Lungenödeme. Behandelt werden im Vergiftungsfall die Symptome, spezifische Therapiemöglichkeiten gibt es bisher nicht.

Cyanid

Cyanide – vor allem das als Zyankali bekannte Kaliumcyanid – werden schon seit langer Zeit für gezielte Vergiftungen verwendet. Sie wirken nicht nur bei Verschlucken, sondern auch nach Einatmen über die Lunge. Beim Kontakt von Cyaniden mit Wasser entsteht Blausäure (Cyanwasserstoff), die für ihren typischen Bittermandelgeruch bekannt ist. Die Atemgifte wirken sehr schnell, die Opfer sterben an Atemlähmung. Cyanide werden unter anderem zur Härtung von Stahl, bei der Kunststoffherstellung und bei der Synthese organischer Verbindungen eingesetzt. Cyanverbindungen führen immer wieder zu Massensterben von Fischen und anderen Wasserlebewesen, wenn sie etwa aus Bergwerken in Gewässer gelangen. Zu Vergiftungen beim Menschen kann es etwa nach dem Verzehr von Bittermandeln oder Aprikosenkernen kommen. Es gibt auch ungiftige Cyanide, die unter anderem als Lebensmittelzusatz verwendet werden.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

Mexiko
138 Interaktionen
Mexiko
sdf
21 Interaktionen
«Aus Versehen»

MEHR IN NEWS

Kantonspolizei Solothurn
Gempen SO
Lufthansa
Neuer Ärger
israel teilnahme
ESC 2026

MEHR TERROR

IS
Terror-Vorwürfe
Marco Rubio
7 Interaktionen
Aus Venezuela
Trockene Erde bewaffneter Mann
Geiselnahme
Selenskyj
52 Interaktionen
Selenskyj

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Stefan Raab Show Auftakt
1 Interaktionen
RTL liebt ihn
Automobilbranche Deutschland
In Deutschland
energiewende
2 Interaktionen
Katharina Reiche
pietro lombardi
10 Interaktionen
Kinderplanung beendet