Die Spannungen zwischen der Türkei und Griechenland halten an. Angela Merkel hat sich mit Nato-Generalsekretär getroffen und besprach die Lage.
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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), kommt neben Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär, zu einer Pressekonferenz im Kanzleramt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkel macht sich Sorgen um den Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei.
  • Die beiden Länder streiten seit längerem über das Gebiet im östlichen Mittelmeer.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat sich sehr besorgt über den Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei im Mittelmeer geäussert. Es seien Spannungen, «die uns sehr beunruhigen, weil sie auch zwischen Nato-Partnern stattfinden.» Das sagte Angela Merkel am Donnerstag bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Berlin.

Auch Stoltenberg zeigte sich besorgt und begrüsste die deutschen Vermittlungsversuche. Er selbst sei ebenfalls in ständigem Kontakt mit Griechenland und der Türkei.

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Kriegsschiffe bei einer militärischen Übung im östlichen Mittelmeer. - Keystone

«Meine Botschaft ist, dass die Situation im Geist der Solidarität zwischen Verbündeten gelöst werden muss. Und auf der Grundlage internationalen Rechts», sagte er. Deeskalation und Dialog seien im Interesse aller Beteiligten.

Angela Merkel versucht zu verhandeln

Der Streit hatte sich an türkischen Erdgaserkundungen vor griechischen Inseln im östlichen Mittelmeer entzündet. Das Forschungsschiff «Oruc Reis» sucht dort begleitet von Kriegsschiffen nach Gas. Ankara argumentiert, dass das Gebiet zum Festlandsockel der Türkei gehöre.

Der Türkei sind aber die griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo vorgelagert, weshalb das EU-Mitglied Griechenland das Seegebiet für sich beansprucht. Einen ähnlichen Konflikt gibt es um die Insel Zypern, vor deren Küste schon reiche Erdgasvorkommen entdeckt wurden.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), steht neben Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär, bei einer Pressekonferenz im Kanzleramt. - dpa

Deutschland versucht seit Wochen, in dem Konflikt zu vermitteln – bisher ohne sichtbaren Erfolg. Am Dienstag war Aussenminister Heiko Maas (SPD) nach Griechenland und in die Türkei gereist, konnte aber keine unmittelbare Entspannung erreichen. Am Tag darauf hielten beide Seiten Militärmanöver in der Region ab. Angela Merkel hat mehrfach mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis telefoniert.

Der Streit gilt als extrem gefährlich. Selbst eine militärische Auseinandersetzung zwischen den beiden Nato-Bündnispartnern scheint möglich. Es kam bereits zu einem Zusammenstoss zwischen einem türkischen und einem griechischen Kriegsschiff.

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