Seit Mitte August sucht die Türkei vor griechischen Inseln nach Erdgas. Die umstrittene Mission wird nun um weitere fünf Tage verlängert.
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Das türkische Gas-Erkundungsschiff «Oruc Reis». - TURKISH DEFENCE MINISTRY/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei sucht seit Mitte August im östlichen Mittelmeer nach Erdgas.
  • Der umstrittene Einsatz wurde nun bis am 1. September verlängert.
  • Die Mission entfachte zwischen Griechenland und der Türkei einen Erdgas-Streit.

Die Türkei hat die umstrittene Erdgas-Suche ihres Forschungsschiffs «Oruc Reis» im östlichen Mittelmeer um fünf Tage verlängert. Die zuständige Marinebehörde teilte am Donnerstag mit, der Einsatz werde nun am 1. September enden.

Die «Oruc Reis» sucht seit der zweiten Augustwoche im östlichen Mittelmeer vor griechischen Inseln und westlich von Zypern nach Erdgas. Der Einsatz hätte eigentlich schon am 23. August auslaufen sollen, wurde dann aber von der Türkei zunächst bis Donnerstag verlängert.

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«Oruc Reis» sucht nahe griechischer Inseln im östlichen Mittelmeer nach Erdgas. - keystone

Die «Oruc Reis»-Mission hat ein lang schwelender Streit um Erdgas zwischen Griechenland und der Türkei neu entzündet. Ankara argumentiert, dass das Gebiet, in dem das Schiff nach Erdgas sucht, zum türkischen Festlandsockel gehört. Damit hat das Land Recht auf Ausbeutung.

Türkei sei zu Dialog bereit

Der Türkei sind aber die griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo vorgelagert, weshalb das EU-Mitglied Griechenland das Seegebiet für sich beansprucht. Einen ähnlichen Konflikt gibt es um die Insel Zypern, vor deren Küste schon reiche Erdgasvorkommen entdeckt wurden. Deutschland versucht, in dem Streit zu vermitteln.

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Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, spricht zu seinen Parteimitgliedern. - dpa

Die türkische Marinebehörde kündigte auch Schiessübungen für den 1. und 2. September nordöstlich von Zypern an. Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar betonte am Donnerstag, dass die Übung unabhängig vom aktuellen Konflikt um Erdgas stattfinde.

Die Türkei sei zum Dialog bereit, sagte er. «Wenn sich unsere griechischen Amtskollegen in den kommenden Tagen dazu entscheiden, würden wir uns freuen, sie hier zu empfangen.» Die Türkei und Griechenland müssten ihre Probleme bilateral lösen.

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