Amnesty: Reiche Länder müssen zu mehr Corona-Impfungen in armen Ländern beitragen

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Deutschland,

Angesichts von bereits vier Millionen Corona-Toten weltweit hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International die reichen Staaten aufgerufen, mehr Corona-Impfstoff an ärmere Länder abzugeben.

Coronavirus
Angesichts des Impfstoffmangels in den Entwicklungsländern fordert Amnesty International eine gerechtere Verteilung der Dosen. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Menschenrechtsorganisation für Aussetzung von Patenten für Vakzine.

Vier Millionen Todesopfer der Pandemie seien eine «verheerende Bilanz» und «für die Regierungen und Unternehmen der reicheren Staaten eine Aufforderung zum Handeln», erklärte Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard am Donnerstag.

«Wie viele Millionen müssen noch sterben, bis endlich das Wissen und die Technologien, um genügend Impfstoffe für alle zu produzieren, allgemein verfügbar gemacht werden?», sprach sich Callamard für eine Aussetzung der Patente für Corona-Impfstoffe aus. Schliesslich hätten «weite Teile der Welt nur eingeschränkten oder gar keinen Zugang zu Impfstoffen». Daher gebe es «immer noch alle elf Sekunden einen Covid-19-Todesfall - meist in Ländern mit niedrigem Einkommen».

Die Amnesty-Chefin bezeichnete den Zugang zu Corona-Impfungen als «ein grundlegendes Menschenrecht»: «Er darf nicht davon abhängen, wo ein Mensch lebt.» Der akute Impfstoffmangel in vielen Ländern könne nur dadurch behoben werden, «dass sowohl unverzüglich Impfdosen weitergegeben als auch die Hindernisse beseitigt werden, die eine Ausweitung der weltweiten Produktion verhindern».

Callamard betonte, bei dieser globalen Herausforderung müssten sich die Staats- und Regierungschefs klar machen: «Niemand ist sicher, solange nicht alle sicher sind.»

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte am Mittwoch erklärt, der «tragische Meilenstein» von vier Millionen bestätigten Corona-Toten weltweit sei erreicht worden. Er werde vermutlich noch von einer weitaus höheren Dunkelziffer übertroffen.

Während einige Länder mit hoher Impfrate ihre Massnahmen schon lockerten, «als wäre die Pandemie vorbei», hätten viele andere Länder mit stark steigenden Infektionszahlen zu kämpfen, hob Tedros hervor. Der WHO-Chef prangerte ebenfalls den «Impf-Nationalismus» der reichen Länder an und verwies auf eine «Todeswelle in Teilen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas».

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