Jahre nach den regierungskritischen Protesten in Ägypten sind 38 Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. 40 weiter müssen 5 bis 15 Jahre ins Gefängnis.
Ägypten proteste
Aufnahmen der Proteste am Wochenende. - MOHAMED SAIED'S FACEBOOK ACCOUNT/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Ägypten sind 38 Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
  • Weitere 40 Personen müssen 5 bis 15 Jahre lang ins Gefängnis.
  • Sie haben vor einigen Jahren an regierungskritischen Protesten teilgenommen.

Mehrere Jahre nach den seltenen regierungskritischen Protesten in Ägypten hat ein Gericht dort 38 Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt. Das berichtete die staatliche Nachrichtenseite «Al-Ahram» am Sonntagabend.

Sie seien wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Gewalt gegen Sicherheitskräfte verurteilt worden. Das Strafgericht verurteilte demnach auch mehr als 40 weitere Angeklagte zu Haftstrafen zwischen 5 und 15 Jahren.

Auch Schauspieler verurteilt

Unter den zu lebenslanger Haft Verurteilten ist auch der im Exil lebende Bauunternehmer und Schauspieler Mohammed Ali. Dieser arbeitete nach eigenen Angaben mehr als 15 Jahre lang mit der Armee zusammen.

Er hatte der Armee und Präsident Abdel Fattah al-Sisi in mehreren Videos in sozialen Medien Korruption vorgeworfen. Daraufhin kam es im Herbst 2019 zu Protesten im Land. Al-Sisi hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Ali wurde in Abwesenheit verurteilt.

In Ägypten sind die Meinungs- und Versammlungsfreiheit stark eingeschränkt, regierungskritische Demonstrationen sind dort faktisch verboten. Laut Menschenrechtlern wurden bei den Protesten 2019 Hunderte Menschen in mehreren Provinzen festgenommen.

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