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80 Euro für Liege: Kroatien vertreibt Touristen mit Luxus-Preisen

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Kroatien,

Sonnenliege für 80 Euro, Kaffee für sieben: Touristen klagen über Abzocke in Kroatien. Die Zahl der Hotelnächte bricht bereits ein.

Kroatien
Seit dem Euro-Beitritt sind die Preise in Kroatiens Ferien-Hotspots nach oben geschnellt. Im Bild der Strand in Dubrovnik. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 2015 stiegen Kroatiens Tourismuspreise um rund 70 Prozent.
  • Touristen beklagen 80 Euro für Liegen, 7 Euro für Kaffee und schlechte Preis-Leistung.
  • Ökonomen und Politiker warnen vor langfristigem Gästerückgang durch hohe Preise.

Kroatien verliert zunehmend den Ruf als günstiges Ferienziel. Laut kroatischem Statistikamt DZS sind die Preise in Restaurants, Hotels und im Freizeitbereich seit 2015 um rund 70 Prozent gestiegen.

In der aktuellen Saison verschärft sich dieser Trend nochmals spürbar – sehr zum Unmut vieler Feriengäste, wie «Focus» berichtet.

Touristen klagen über hohe Kosten und enttäuschende Qualität

Besonders auf Plattformen wie Reddit beklagen deutsche Touristen extreme Preissteigerungen. «80 Euro für eine einzelne Sonnenliege in Dubrovnik. Irre. Aber ich kann's ihnen nicht verübeln – wenn die Nachfrage da ist, steigen die Preise», wird ein User zitiert.

Ein anderer: «Wenn ich schon 20 Euro für einen einfachen Salat zahle, dann stimmt das Verhältnis einfach nicht mehr.» Eine spanische Touristin berichtete im kroatischen Fernsehen HRT von verdoppelten Taxipreisen im Vergleich zum Vorjahr.

Auch Alltagsprodukte wie Kaffee kosten deutlich mehr – in Opatija etwa bis zu 7 Euro pro Tasse. Viele Gäste kritisieren, dass die Qualität in keiner Relation zu den Preisen steht.

In Onlineforen wird von veralteten Unterkünften, überfüllten Stränden und schlechtem Service berichtet.

Rückgang bei Übernachtungen – besonders bei deutschen Gästen

Ökonom Damir Novotny warnt in den «Stuttgarter Nachrichten», das aktuelle Preisniveau sei langfristig nicht haltbar.

Laut dem europäischen Tourismusverband ETC sank die Zahl der Hotelübernachtungen im Mai um 14 Prozent. Besonders stark bei Gästen aus Deutschland, deren Anteil von 30 auf 16,5 Prozent zurückging.

Warst du schon einmal in Kroatien?

Kroatische Medien werfen der Branche vor, Feriengäste als Selbstläufer betrachtet zu haben. Seit Einführung des Euro 2023 seien die Preise teils über die Inflation hinaus gestiegen.

Wirtschaftsminister Ante Šušnjar appelliert an die Branche, die Preispolitik zu überdenken. Auch Nationalbank-Gouverneur Boris Vujčić warnt vor dem Verlust von Marktanteilen.

Zusätzliche Belastung: Ab 1. Juli will die Regierung die Tabaksteuer erhöhen – auch für E-Zigaretten. Premier Andrej Plenković mahnt: «Wir sind nicht das einzige Reiseziel und müssen klug bei der Preisgestaltung sein.»

Kommentare

User #5971 (nicht angemeldet)

Der damalige Balkan Krieg hat viel Geld gekostet,jetzt müssen die Touristen bluten.

User #4750 (nicht angemeldet)

Ja wer das bezahlen möchte.! Ich nicht.. Es gibt noch viele Alternativen.

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