30 Jahre Lena Odenthal: Tête-à-Tête im «Tatort»
Zum Jubiläum als Lena Odenthal trifft Ulrike Folkerts Ben Becker als Polizisten Stefan Tries wieder. Der Film knüpft an einen der grössten «Tatort»-Skandal an.

Das Wichtigste in Kürze
- Die «Tatort»-Kommissarin Lena Odenthal feierte am Sonntag ihr 30-jähriges Jubiläum.
- Dazu trifft Odenthal einen alten Bekannten wieder.
- Der Film knüpft an einen der grössten «Tatort»-Skandale an.
Keine Frau ist länger im deutschen Fernsehen als TV-Polizistin dabei: Zum 30. Jubiläum der dienstältesten «Tatort»-Kommissarin Lena Odenthal hat das Erste am Sonntagabend den Krimi «Die Pfalz von oben» gezeigt.
Die Schauspielerin Ulrike Folkerts ist seit 1989 in ihrer Rolle als Ermittlerin in Ludwigshafen zu sehen. Der erste Krimi mit dem Namen «Die Neue» war damals am 29. Oktober zu sehen, elf Tage vor dem Mauerfall.
70 Episoden mit der heute 58-jährigen Folkerts gab es seitdem. «Normalerweise geht eine Polizistin glaube ich mit 67 in den Ruhestand. Dann habe ich also noch neun Jahre, und dann können wir ja noch mal reden.»
Das sagte die Schauspielerin den Zeitungen und Online-Portalen der Funke Mediengruppe. Sie habe immer noch «richtig Bock auf Lena».
Lena Odenthal trifft auf alten Bekannten
Für den Jubiläumsfilm schloss der Südwestrundfunk (SWR) an einen 28 Jahre alten Krimi mit dem Titel «Tod im Häcksler» an. Zwar war es ein neuer Fall. Doch traf Lena Odenthal den damals wie heute auf dem Land arbeitenden Polizisten Stefan Tries (Ben Becker) wieder.
Mit ihm hatte sie einst ein Tête-à-Tête. Gemeinsam konsumierten sie Drogen. Am Ende der Episode gab es überdurchschnittlich viele Tote.

Der «Tod im Häcksler» löste 1991 Proteste und politischen Wirbel aus: Viele Pfälzer sahen sich in der Darstellung von Dorfbewohnern, die Hetzjagd machen auf einen rumänischen Spätaussiedler, diffamiert.
Den alten Fall mit Folkerts und Becker hat das SWR-Fernsehen am 2. November eigens wiederholt. Er ist noch bis 2. Dezember in der ARD-Mediathek verfügbar.
Das Drehbuch damals verantwortete der Autor Stefan Dähnert, der auch jetzt wieder das Skript schrieb.
Grosser «Tatort»-Skandal
Zur ganzen Angelegenheit gibt es eine Doku mit dem Titel «Die Geschichte des Häckslers – Ein «Tatort» und seine Folgen». Sie soll noch bis 1. Mai 2020 in der ARD-Mediathek zu finden sein. Sie erzählt den Fall des Krimis als einen der «grössten «Tatort»-Skandale» der fast 50-jährigen Geschichte der Reihe.

Folkerts sagte der Deutschen Presse-Agentur über ihre Rolle als Kommissarin in Jeans und Lederjacke: «Ich bin damals als dritte Frau vom SWR besetzt worden, damals der einzige ‹Tatort› mit einer weiblichen Kommissarin.» Sie glaube, man habe damals «tatsächlich ein paar Türen aufgebrochen für starke Frauenfiguren» im Fernsehen.