292 Migranten bei Calais aus dem Ärmelkanal gerettet

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Frankreich,

Das Wetter wird schlechter, doch das hält verzweifelte Migranten in Calais nicht davon ab, die Überfahrt nach Grossbritannien zu versuchen. Nun mussten Hunderte gerettet werden.

In Calais warten viele Flüchtlinge auf die Gelegenheit, nach Grossbritannien zu gelangen. Foto: Michel Spingler/AP/dpa
In Calais warten viele Flüchtlinge auf die Gelegenheit, nach Grossbritannien zu gelangen. Foto: Michel Spingler/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Ärmelkanal bei Calais in Frankreich sind am Dienstag 292 Migranten aus Seenot gerettet worden, die mit kleinen Booten über die Meerenge nach Grossbritannien gelangen wollten.

An den Hilfseinsätzen waren etliche Schiffe der französischen Marine, der Küstenwache, des Zolls sowie ein Marine-Hubschrauber beteiligt, wie die maritime Präfektur am Mittwoch mitteilte. Die Geretteten wurden in die Häfen von Calais und Dunkerque gebracht und dort von Helfern versorgt.

In diesem Jahr wurden allein bis Ende August knapp 16.000 Migranten im Ärmelkanal gerettet, deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Einer ähnlich grossen Zahl gelang die Überfahrt nach Grossbritannien. Der britischen Regierung, die nach dem Brexit ein neues, rigides Einwanderungssystem eingeführt hat, sind die illegal ankommenden Migranten ein Dorn im Auge. London und Paris verständigten sich kürzlich darauf, ihre Kontrollen an den Küsten zu verstärken.

Kritische Zustände in Calais

In Calais, wo hunderte Migranten auf eine Überfahrt warten, sind unterdessen Bemühungen für eine menschenwürdige Unterbringung in der Umgebung angelaufen. Der Chef der französischen Immigrations- und Integrationsbehörde (Ofii), Didier Leschi, reiste als Mediator in die Hafenstadt. Dort befinden sich drei Vertreter von Hilfsorganisationen aus Protest gegen die Lebensbedingungen der Migranten in einem Hungerstreik.

Leschi kündigte am Mittwoch die Schaffung einer Notunterkunft für bis zu 300 Migranten in Calais an. Nach einer Nacht dort sollten die Flüchtlinge dann per Bus auf Quartiere ausserhalb der Stadt verteilt werden, berichtete der Sender France Info. Die Bürgermeisterin von Calais, Natacha Bouchart, protestierte gegen die Notunterkunft. «Das kommt nicht in Frage», zitierte sie der Sender, in der Stadt gebe es keinen geeigneten Ort dafür.

Den französischen Behörden, die regelmässig kleinere Zeltlager auflösen, geht es darum, das erneute Entstehen eines «Dschungels von Calais» zu verhindern. Damit wurde eine regelrechte Zeltstadt von Flüchtlingen bezeichnet, in der sich bei der Räumung durch die Polizei im Jahr 2016 rund 9000 Migranten aufhielten.

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