Frankreich trauert um 13 tote Soldaten in Mali

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Der französische Militäreinsatz gegen Islamisten in Mali wird von dem bisher schwersten Zwischenfall überschattet: 13 französische Soldaten kamen in dem westafrikanischen Land beim Zusammenstoss ihrer Kampfhubschrauber ums Leben, wie die Regierung in Paris am Dienstag mitteilte.

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Zwei Kampfhubschrauber auf der französischen Militärbasis in Gao in Nordmali. (Symbolbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Höchste Opferzahl seit Beginn des französischen Einsatzes 2013.

Nach Angaben des Elysée-Palastes verunglückten die Helikopter «bei einem Kampfeinsatz gegen Dschihadisten». Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron ihr Beileid aus.

In einem Telegramm an Macron schrieb Merkel: «Der folgenschwere Unfall führt uns in tragischer Weise das Risiko vor Augen, dem die Soldatinnen und Soldaten bei ihrem gefährlichen Einsatz ausgesetzt sind.» Es ist der schwerste Vorfall in der französischen Armee seit 36 Jahren und die höchste Opferzahl in der Sahel-Zone seit Beginn des Einsatzes 2013, bei dem damit insgesamt 41 Soldaten ums Leben kamen.

Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly kündigte eine interne Untersuchung an, um die Ursachen des Unglücks festzustellen. Nach Angaben ihres Ministeriums kollidierten die Militärhubschrauber in sehr niedriger Flughöhe. Sie hätten «einer Gruppe von Terroristen» nachgestellt, die mit Pick-Ups und Motorrädern in der Grenzregion zu Burkina Faso und Niger unterwegs gewesen seien. Nach Armeeangaben wurden die Flugschreiber der beiden Helikopter geborgen.

Präsident Macron sprach den Angehörigen der Soldaten sein Beileid aus. Für die toten Soldaten soll es in den kommenden Tagen eine Gedenkzeremonie mit Macron im Hof des Invalidendoms geben, wie Verteidigungsministerin Parly ankündigte.

Frankreichs Premierminister Edouard Philippe nannte die Getöteten «Helden». In beiden Kammern des französischen Parlaments wurde der Soldaten mit Schweigeminuten gedacht.

Die französische Linkspartei La France Insoumise (LFI) forderte als einzige eine Debatte über ein Ende des Einsatzes. Die Regierung müsse «den Weg für eine ernste und vernünftige Diskussion ebnen, um einen Ausweg aus dem Krieg» in Mali zu finden, erklärte die Partei.

Die künftige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb dagegen auf Twitter, das Engagement der französischen Truppen in Mali sei «unerlässlich für den Schutz gegen den Terrorismus, sowohl für die malische Bevölkerung als auch für Europa».

Frankreich hat im Rahmen der Mission Barkhane aktuell rund 4500 Soldaten in der Sahel-Zone stationiert. Präsident Macron versicherte, der «harte Kampf gegen den Terrorismus» in der Region werde fortgesetzt.

In Mali ist auch die Bundeswehr im Einsatz. Sie beteiligt sich dort an der UN-Stabilisierungsmission Minusma und der EU-Ausbildungsmission EUTM. Minusma gilt als eine der gefährlichsten UN-Missionen weltweit. Zuletzt gab es nach Medienberichten Überlegungen, den Bundeswehr-Einsatz auszuweiten.

Der Sahel-Staat Mali kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Islamistische Gruppen hatten 2012 die Kontrolle über den Norden des Landes übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück. Doch immer wieder gibt es islamistische Angriffe und Anschläge, auch vermehrt im Zentrum des Landes. Mittlerweile sind auch Malis Nachbarstaaten Niger und Burkina Faso betroffen.

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