Samsung The Frame im Nau.ch-Test - der Kunstwerk-TV

Wir schreiben das Jahr 2017, bei Samsung wird das neueste Prunkstück der Fernseher-Reihe vorgestellt: «The Frame». Das Konzept ist genial, anstatt einer schwarzen Scheibe gibt es beim Nichtgebrauch Kunstwerke und Gemälde zu sehen. Technisch mangelte es dem Produkt jedoch noch, wirklich überzeugend war die Lösung nicht.

Dieses Jahr hat Samsung die neueste Iteration des Kunst-TVs lanciert und erstmals die einstigen Versprechen eingelöst. Das aktuelle Modell überzeugt praktisch auf ganzer Linie, zumindest Alternative zum langweiligen schwarzen Fernseher. Doch von Anfang an.

Gerade mit steigender Grösse der TVs wird das Schwarze Loch im Raum auch zum grösseren Dorn im Auge vieler Hobby-Inneneinrichter. Samsung geht dieses Problem mit dem sogenannten «Art Mode» an. Wenn der TV «ausgeschaltet» wird, kann dieser Kunstwerke nach Wahl anzeigen. Passend bietet der Hersteller zudem ein Abo mit Gemälden und Werken verschiedener Namen der Kunstszene.

Analog zum Namen des Geräts gibt es noch austauschbare Bilderrahmen, welche dank Magneten kinderleicht am Fernseher befestigt werden können. Anstatt des üblichen (und nicht wirklich ansehnlichen) schwarzen Rands, hat mein TV etwa nun einen Rahmen in heller Eichenholz-Optik. Das Ganze resultiert schlussendlich in einem Fernseher, der mehr nach Kunstausstellung, als nach Wohnzimmer aussieht.

Der Clou: Seit diesem Jahr verbaut Samsung einen matten Bildschirm. So entstehen auf der Oberfläche praktisch keine Reflexionen und die angezeigte Kunst sieht noch echter aus. Zudem passt sich die Helligkeit und Farbe automatisch an die Umgebung an, sodass die Illusion perfekt ist.

Einmal an der Wand zwischen weiteren Gemälden montiert, vergisst man schnell, dass da überhaupt ein Fernseher ist.

Auch in Sachen Verkabelung und Montage hat sich Samsung einiges einfallen lassen. So kommt im Lieferumgang eine kompakte Wandhalterung, wodurch der TV wie ein Gemälde flach an die Wand gehängt werden kann.

Weiter gibt es die sogenannte One Connect Box, an welcher sich alle nötigen Anschlüsse befinden. Die Box selbst wird mit einem ultradünnen 5-Meter-Kabel am TV angeschlossen. Dadurch kann die ganze Verkabelung ausserhalb des Sichtbereichs und ab vom Fernseher verstaut werden.

Doch auch ab von der ganzen Kunst-Idee kann der Frame grösstenteils überzeugen. Im Wesentlichen handelt es sich um einen QLED-TV von Samsung mit 4K und ab 65 Zoll sogar mit 120 Hertz. Die Varianten mit 43 und 55 Zoll müssen sich noch mit 60 Hertz begnügen.

Das QLED-Panel liefert ein Samsung-typisch farbenfrohes Bild und glänzt vor allem mit einer enormen Helligkeit. Es ist ausreichend kontrastreich, wenn auch nicht so stark wie bei Samsungs OLED-Angeboten. Technisch hat Samsung klar bessere TVs im Angebot. Aber ganz ehrlich: Wer sich diesen Fernseher kauft, hat definitiv andere Prioritäten.

Und auch hier hat der matte Screen seine sichtlichen Vorteile. Egal wo im Raum der Fernseher steht, das Bild bleibt klar, auch wenn direkt vis-a-vis das Tageslicht durchs Fenster strömt.

Ein besonderes Lob gilt zu guter Letzt der mitgelieferten Fernbedienung. Das Modell wurde vor einem Jahr an der CES vorgestellt und überzeugt jetzt in der Praxis. Sie kommt dank wiederaufladbarem Akku ganz ohne Einwegbatterien aus. Zudem wird die Fernbedienung via USB-C oder integriertem Solarpanel von der Zimmerlampe geladen.

Schon seit der Einführung war der Frame eine faszinierende Idee. Erst mit dem diesjährigen Modell sind nun aber alle Kinderkrankheiten ausgemerzt und das Endresultat eine wahre Freude. The Frame ist ein Fernseher für all jene, welche es mit der Inneneinrichtung etwas genauer nehmen.

Das getestete 65-Zoll-Modell geht bei Samsung für 2399 Franken über die Ladentheke. Es kann aber bei diversen Händlern bereits für grob 1400 Franken erstanden werden. Ähnlich sieht es mit den Varianten von 43 bis 85 Zoll aus, welche sich zwischen 700 und 2900 Franken einpendeln.