Probleme bei Übermittlung von Corona-Fallzahlen

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Deutschland,

Wie gross das Problem ist, bleibt unklar. Durch den Meldestau könnten die Inzidenzen vielleicht höher sein als angegeben. Das Robert Koch-Institut hält Verbesserungen an der Software für nötig.

Bei der von Gesundheitsämtern genutzten Software zur Meldung von Corona-Fällen sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) Verbesserungen erforderlich. Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Bei der von Gesundheitsämtern genutzten Software zur Meldung von Corona-Fällen sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) Verbesserungen erforderlich. Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Tagen melden Städte und Kreise Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.

Bei der von Gesundheitsämtern genutzten Software sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) Verbesserungen erforderlich.

Es gehe «neben der Behebung von aktuellen Problemen in der Software auch um Verbesserungen der Benutzerführung, damit Vorgänge einfacher und schneller bearbeitet werden können», teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag mit.

Darüber hinaus gehe es «um technische Ertüchtigungen, damit die grossen Datenmengen insgesamt bewältigt werden können». Das RKI sei in engem Austausch mit den Gesundheitsämtern und unterstützte sie.

Beschwerden über «SurvNet»

Mitarbeiter in etlichen Gesundheitsämtern hatten sich in den vergangenen Wochen beschwert, dass «SurvNet» zum Teil so langsam auf Eingaben reagiere, so dass die Software oft unbrauchbar sei. Ausserdem stürze sie häufig ab. Das SurvNet-System wird von vielen der rund 400 Gesundheitsämter verwendet, um ihre Daten an 16 Landesgesundheitsämter zu übermitteln. Dort werden die Daten noch einmal aufbereitet, bevor sie dann an das RKI gehen.

Die RKI-Sprecherin betonte, das Institut habe den Überblick über die übermittelten Fälle, könne jedoch «keinen systematischen Überblick darüber geben, wie viele Meldungen in den Gesundheitsämtern nicht zeitnah verarbeitet werden können». Es sei dem RKI bekannt, dass es aufgrund der sehr hohen Anzahl der Meldungen in den Ämtern zu einem Rückstau komme. Dies sei auch in den Ämtern ohne eventuelle Softwareprobleme der Fall.

«Das Programm vom RKI läuft bei einigen Anwendungen und vielen gleichzeitigen Anwendern instabil», berichtete beispielsweise das Gesundheitsamt Frankfurt am Main. «Lange Lade- sowie Wartezeiten bei der Falleingabe sind die Folgen und die Bearbeitungszeit pro Fall wird dadurch erheblich erhöht.» Die neuen Fälle könnten nicht mehr tagesaktuell eingegeben werden. Die Verfälschung der Sieben-Tage-Inzidenz sei nur ein Teil des Problems: Auch auf die Benachrichtigung von Infizierten leide: Statt zwei bis drei Tagen dauere es derzeit rund sieben Tage, bis das Schreiben ankomme.

Regionale Unterschiede

Auch Düsseldorf klagt über anhaltende Probleme mit der Software. Grund sei das bundesweite Update der Meldesoftware, das am 13. Januar eingespielt wurde, berichtete die Stadt. Man arbeite fieberhaft an der Abarbeitung des Melderückstaus. Nicht nur Städte sind betroffen: Auch der Landkreis Fulda führt die scheinbar niedrigen Inzidenzen im Kreis auf Meldelücken zurück.

«Nicht alle Landkreise haben bzw. hatten die gleichen Fehlermeldungen», hiess es am Donnerstag aus dem Sozialministerium von Baden-Württemberg: Einige Gesundheitsämter hätten keine Probleme bei der Fallübermittlung, andere hatten teilweise Doppelmeldungen, andere wiederum konnten nur teilweise übermitteln. «Zusätzlich führt das aktuell stark erhöhte Fallaufkommen bzw. die zu übermittelende Datenmenge teilweise zu Verzögerungen im Webserver des RKI. Dies kann zu verzögerten, lückenhaften oder teilweise gänzlich fehlenden Übermittlungen aus den Gesundheitsämtern führen.»

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