Erneut wurde Google LLC Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung vorgeworfen. Der Internetriese muss nun eine Millionenstrafe in Frankreich bezahlen.
Google cloud bundes
Das Logo von Google in einem seiner Geschäftssitze. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Google zahlt in Frankreich eine vom Kartellamt verhängte Busse von 220 Millionen Euro wegen der Bevorzugung eigener Dienste bei der Zuteilung Online-Werbeplätzen.

Google LLC wird sich gegen ein hohes Bussgeld nicht weiter wehren. Das US-Unternehmen habe seine marktbeherrschende Stellung im Anzeigensektor missbraucht, hatte zuvor Frankreichs Kartellamt festgestellt. Google zahlt in Frankreich eine Busse von 220 Millionen Euro wegen der Bevorzugung eigener Dienste bei der Zuteilung Online-Werbeplätzen.

Der US-Konzern habe die Vorwürfe nicht bestritten. Das Bussgeld sei nun im Rahmen eines Vergleichs angeordnet worden, teilte die französische Wettbewerbsbehörde in Paris am Montag mit.

Google LLC wird Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung vorgeworfen

Das Kartellamt war von mehreren Verlagsgruppen angerufen worden. Darunter waren die News Corp des internationalen Medienunternehmers Rupert Murdoch und der französische Figaro-Verlag. Sie warfen Google einen Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung vor.

Google LlC
Rupert Murdoch, der Boss des Medienkonzerns 21st Century Fox. - Keystone

Das Geschäft von Google mit der Vermittlung von Anzeigenverkäufen machte im vergangenen Jahr 13 Prozent des Umsatzes der Konzernmutter Alphabet aus.

Im konkreten Fall geht es um die Frage, ob der Suchmaschinenriese seine Vormachtstellung im digitalen Werbegeschäft rechtswidrig ausgenutzt hat. Seit der Übernahme des Werbe-Spezialisten DoubleClick im Jahr 2009 betreibt Google eine Plattform für Werbeschaltungen («DoubleClick for Publisher»). Diese wird inzwischen unter der Google-Marke betrieben wird.

Google-Kunden wurde einen Vorteil eingeräumt

Diese Plattform wird von vielen grossen Online-Publishern und Verlagen genutzt, um Anzeigenplätze zum Verkauf anzubieten. Die Beschwerde lautete: Google-Kunden wurde bei der eigentlichen Zuteilung der Werbeplätze beim Anzeigenauktionshaus Google Ad Exchange (AdX) einen Vorteil eingeräumt. So seien die Google-Kunden teilweise mit Informationen über konkurrierende Gebote versorgt worden

«Die Überwachungsbehörde hat festgestellt, dass Google LLC seinen eigenen Technologien eine Vorzugsbehandlung gewährt hat. Das erklärte die Wettbewerbsbehörde. Diese Praktiken seien «besonders schwerwiegend», weil unter den Benachteiligten auch Verlage seien, deren Wirtschaftsmodell durch den Rückgang des Verkaufs von Zeitungsabonnements sowieso ernsthaft geschwächt sei.

Google will sein Verhalten ändern

Google habe in dem Vergleich auch zugestimmt, sein Verhalten zu ändern und es Konkurrenten leichter zu machen, seine Online-Werbetools zu nutzen. Die Änderungen seien von der Behörde akzeptiert worden.

«Wir werden diese Änderungen in den kommenden Monaten testen und weiterentwickeln, bevor wir sie auf breiterer Basis, teilweise auch weltweit, ausrollen», erklärte Google.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Rupert MurdochAlphabetVerkaufEuroGoogle