Apple will Strahlenbelastung des iPhone 12 minimieren
Apple reagiert auf den EU-Druck und plant ein Software-Update, um die Strahlungswerte des iPhone 12 europaweit zu reduzieren.

Apple kündigt an, die Strahlungswerte seines iPhone 12 in der gesamten Europäischen Union per Software-Update zu senken. Die Massnahme folgt auf monatelange Diskussionen mit den Behörden und wird laut «T-Online» in den kommenden Wochen ausgerollt.
iPhone 12 von Apple weist hohe Strahlung auf
Grund für die Massnahme sind Messungen der französischen Strahlenaufsicht ANFR. Diese hatte 2023 Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung festgestellt.
Bei direktem Körperkontakt mass die Behörde 5,74 Watt pro Kilogramm. Erlaubt sind maximal vier Watt pro Kilogramm, berichtet «IT Boltwise».

Mitte August bestätigte die Europäische Kommission die französischen Messergebnisse und bezeichnete laut «AFP» die Forderung nach niedrigeren Strahlenwerten als «berechtigt». Daraufhin entschied Apple, die in Frankreich eingeführten Änderungen auf alle EU-Staaten auszuweiten, so der «Stern».
Reaktionen und technische Hintergründe
Apple zeigt sich trotz der Ankündigung genervt vom Vorgehen der Behörden. Das Unternehmen betont aber, dass Kunden ihr iPhone 12 weiterhin «in vollem Vertrauen» nutzen könnten, so «T-Online».
Apple weist darauf hin, dass das Gerät Sensoren zur Erkennung der Körperentfernung besitzt. Diese erlauben eine erhöhte Sendeleistung, wenn das Telefon nicht am Körper getragen wird.
Diese Funktion werde im französischen Testprotokoll jedoch nicht berücksichtigt, schreibt der «Spiegel».
Wie passt Apple die Strahlung an?
Das Update soll durch Software-Anpassungen die Sendeleistung des iPhone 12 korrigieren, erklärt «IT Boltwise». Dies soll so geschehen, dass die Strahlenwerte unabhängig von der Lage des Geräts innerhalb der erlaubten Grenzen bleiben.
EU-weite Folgen und weitere Prüfungen
Frankreich hatte bereits einen Verkaufsstopp und einen möglichen Rückruf für das iPhone 12 angedroht. Deutschland prüft die Strahlungsbedenken laut «Reuters» in enger Abstimmung mit Frankreich weiter.
Auch Belgien und die Niederlande untersuchen die Situation und fordern von Apple Stellungnahmen, so «T-Online». Das italienische Industrieministerium beobachtet die Lage ebenfalls genau.
Die Diskussion um die Strahlungswerte von Mobiltelefonen ist nicht neu. Die Weltgesundheitsorganisation stuft Mobiltelefone als «möglicherweise krebserregend» ein, wie «IT Boltwise» erläutert.