Es ist fünf Jahre her, dass Facebook WhatsApp kaufte. Die Versprechen von damals wurden längst gebrochen.
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Der Gründer von Facebook Mark Zuckerberg spricht zur Eröffnung der jährlichen Facebook-Entwicklerkonferenz F8. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Es ist fünf Jahre her, dass WhatsApp von Facebook aufgekauft worden ist.
  • Versprechen von damals wurden mittlerweile gebrochen.

«Wir sind sehr minimalistisch, wenn es um die Daten unserer User geht. Wir wissen nicht, wie du heisst oder wie alt du bist», sagte WhatsApp-Mitgründer Jan Koum einst.

2014 kaufte Facebook WhatsApp. Für satte 19 Milliarden Dollar (etwa ebenso viele Franken). Dabei gab Facebook-Gründer Mark Zuckerberg den Benutzern ein Versprechen: WhatsApp werde diese Richtlinien beibehalten und unabhängig und werbefrei bleiben. Die Nutzer atmeten auf.

Doch tatsächlich mussten sich die WhatsApp-Gründer aktiv dafür einsetzen, dass das so bleibt. Zuckerberg hatte andere, kommerziellere Interessen. Im Jahr 2016 wurde der erste Schritt gemacht, der das untermauerte.

Mark Zuckerberg Facebook
Mark Zuckerberg hat mit Facebook WhatsApp übernommen. - dpa-infocom GmbH

Zuerst intern verknüpft

Damals kündigte Facebook an, dass WhatsApp künftig systemintern abhören darf. Das heisst: Facebook-Profil und WhatsApp-Profil wurden verknüpft. Versprechen gebrochen.

Worauf die europäische Justiz reagierte: Facebook würde seine Marktmacht ausnutzen und ein Monopol schaffen. Deswegen musste eine Strafzahlung von über 120 Millionen Franken verrichtet werden. Das dürfte den Konzern gekümmert haben: Im gleichen Jahr machte der Facebook vier Milliarden Gewinn.

Demnächst wird WhatsApp Werbung schalten. Und die Messenger-Funktionen von Instagram, WhatsApp und Facebook sollen fusioniert werden. So wird Facebook Daten von Benutzern aller drei Dienste verwenden können. Das sind fast die Hälfte der Weltbevölkerung.

Facebook und WhatsApp im Visier der Justiz

Gegen Facebook wird vom deutschen Bundeskartellamt aus den USA vorgegangen. Das Amt erwartet von Facebook, die Verknüpfung nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Benutzers zu vollziehen. Facebook wehrt sich per Beschwerde. Deswegen werden noch Monate vergehen, bis klar ist, wie es weitergeht.

Die WhatsApp-Gründer sind durch den Verkauf reich geworden. Beide haben den Konzern mittlerweile verlassen und zeigen sich reuig. Nach dem Aufkommen des Cambridge-Analytica-Skandals twitterte Brian Acton: «Löscht euer Facebook-Profil! »

Facebook, Instagram und Whatsapp verknüpft: Interview mit Jean-Claude Frick, Digitalexperte Comparis. - Nau
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