Nach der spektakulären Flucht aus einem Internierungslager in China erreichten elf Uiguren Malaysia, wo sie festgenommen wurden. Sie wurden jetzt freigelassen.
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Muslimische Männer der Uiguren kommen aus der Id Kah Moschee nach den Freitagsgebeten. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Elf Uiguren flüchteten aus China nach Malaysia, wo sie festgenommen wurden.
  • Jetzt werden sie aber freigelassen und nicht nach China ausgeliefert.

Malaysia hat elf Angehörige der muslimischen Uiguren-Minderheit freigelassen und sich damit über ein Auslieferungsgesuch aus China hinweggesetzt. Ihr Anwalt Fahmi Abdul Moin sagte der Nachrichtenagentur AFP heute Freitag, die Gruppe sei nach ihrer Freilassung am Dienstag in die Türkei geflogen. Die Anklage gegen seine Mandanten sei «aus humanitären Gründen» fallengelassen worden.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) begrüsste die Freilassung. Bei ihrer Rückkehr nach China hätte den elf Männern «Inhaftierung, Folter oder Schlimmeres» gedroht, erklärte der HRW-Vizedirektor für Asien, Phil Robertson.

Spektakuläre Flucht

Die elf gehören zu einer Gruppe von 25 Uiguren, denen im November 2017 mit Hilfe zusammengeknoteter Laken ein spektakulärer Ausbruch aus einem Internierungslager für Migranten in Thailand gelungen war. Sie gelangten ins benachbarte Malaysia, wo sie festgenommen und des illegalen Grenzübertritts beschuldigt wurden.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen werden in Chinas nordwestlicher Region Xinjiang bis zu eine Million Uiguren willkürlich in Internierungslagern festgehalten und dort politisch und kulturell indoktriniert. Die chinesische Regierung weist die Berichte über die Lager zurück. Sie spricht von «Bildungs- und Ausbildungszentren» zur «Resozialisierung von Kleinkriminellen». Harte Sicherheitsmassnahmen in Xinjiang begründet Peking mit dem Kampf gegen Terrorismus und Unabhängigkeitsbestrebungen.

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