Berichte über ein mit Kernenergie funktionierendes Atomkraftwerk im chinesischen Taishan machten zuletzt Sorgen. Die Umwelt soll aber wohlauf sein.
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Das Atomkraftwerk in Taishan bei Bauarbeiten. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Berichte sprechen von möglichen Umweltschäden beim chinesischen Atomkraftwerk Taishan.
  • Vor Ort schätzt man die Situation in Werk und Umgebung als «normal» ein.

Nach Berichten über ein Leck im chinesischen Atomkraftwerk Taishan sind die Betreiber Spekulationen über Umweltschäden entgegengetreten. Die Umweltdaten in dem Werk sowie in dessen Umgebung seien «normal». Das teilte die China General Nuclear Power Group (CGN) in der Nacht zum Montag mit.

Es werde regelmässig gemessen. Die beiden Blöcke arbeiteten entsprechend den Sicherheitsvorschriften.

Das AKW liegt im Süden der Volksrepublik, rund 40 Kilometer südlich der Millionenstadt Taishan. Daran beteiligt ist das französische Atomunternehmens Framatome.

Kernenergie: Sorge nach Vorfall

Die Framatome-Mutter EDF teilte den Vorfall am Montag mit. Man sei über eine Erhöhung der Edelgaskonzentration im Primärkreis in einem Reaktor des Werks in Taishan informiert worden.

Atomkraftwerk
Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 haben Bundesrat und Parlament den schrittweisen Ausstieg der Schweiz aus der Kernenergie beschlossen. - Keystone

Dass es in einem Primärkreis überhaupt Edelgase gebe, sei bekannt und vorgesehen. EDF habe von den chinesischen Betreibern eine ausserordentliche Aufsichtsratssitzung gefordert. Dies, damit alle verfügbaren Daten und die notwendigen Entscheidungen präsentiert würden.

Berichte über «bevorstehende radiologische Bedrohung»

Zuvor hatte der Nachrichtensender CNN berichtet. Die US-Regierung sei einem Hinweis von Framatome über ein Leck und eine «bevorstehende radiologische Bedrohung» nachgegangen.

Das Unternehmen habe den chinesischen Behörden vorgeworfen, die Grenzwerte für die Belastung durch nukleare Gase ums Atomkraftwerk erhöht zu haben. Dies, um es nicht schliessen zu müssen.

radioaktiver Abfall
Dampf steigt aus den Kühltürmen eines Atomkraftwerks aus. Radioaktiver Abfall ist nach wie vor eine Herausforderung. (Symbolbild) - dpa

CNN zitierte eine Quelle, wonach die US-Regierung davon ausgehe, dass ein «Krisenpunkt» noch nicht erreicht sei. Die Lage aber müsse beobachtet werden.

US-Beamte glaubten, dass es gegenwärtig keine schwere Bedrohung für die Arbeiter in dem Werk oder die Öffentlichkeit darstelle. Die US-Regierung habe mit der französischen Regierung beraten und die chinesische Regierung kontaktiert.

Antrag auf Ausnahmeerlaubnis

Das Atomkraftwerk liegt südlich von Hongkong in Yaogu an der Küste der chinesischen Provinz Guangdong. Die mit französischer Hilfe gebauten zwei Druckwasserreaktoren wurden 2018 und 2019 in Betrieb genommenen.

Anlass für den Hinweis von Framatome an die US-Behörden sei ein Antrag am 8. Juni gewesen, dringend eine Ausnahmeerlaubnis zu erhalten, amerikanische technische Daten und Unterstützung teilen zu dürfen. So wolle man das Problem lösen, berichtete CNN.

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