«Zeitdiebin» fordert Entschädigung und wird stattdessen verurteilt
Eine Kanadierin klagte ihren ehemaligen Arbeitgeber wegen unrechtmässiger Kündigung an. Doch der Spiess drehte sich: Am Ende wurde sie selbst verurteilt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Buchhalterin Karlee Besse klagte wegen unrechtmässiger Kündigung auf Entschädigung.
- Vor Gericht stellte sich heraus, dass sie Arbeitszeiten «fälschte».
- Die Kanadierin musste deshalb knapp 2500 kanadische Dollar an ihren Ex-Arbeitgeber zahlen.
Die Kanadierin Karlee Besse, die als Buchhalterin bei Reach CPA arbeitete, behauptete, ohne Grund entlassen worden zu sein. Sie forderte vor Gericht eine Entschädigung in der Höhe von 5000 kanadischen Dollar (ungefähr 3475 Schweizer Franken).
Doch der Plan ging nicht auf, im Gegenteil: Sie musste dem Unternehmen schliesslich eine Entschädigung zahlen.
Das Unternehmen erklärte vor Gericht, Beese habe über 50 Stunden erfasst, die «offenbar nicht mit arbeitsbezogenen Aufgaben verbracht wurden». Das schreibt der «Guardian».

Das Unternehmen hatte die Software TimeCamp auf Besses Arbeitscomputer installiert. Diese ermöglicht es, zu verfolgen, wie lange ein Dokument geöffnet ist und wie es bearbeitet wird.
Eine Analyse von Beeses Daten habe eine Diskrepanz zwischen den Stundenzetteln und den Software-Nutzungsprotokollengezeigt.
Besse erwiderte daraufhin, dass sie Dokumente ausgedruckt habe, um von Hand daran zu arbeiten.
Doch ihre Argumente stachen nicht. Das Gericht wies Beeses Klage ab. Zudem wurde sie zu einer Zahlung von knapp 2500 kanadischen Dollar (ungefähr 1735 Schweizer Franken) an ihren Ex-Arbeitgeber verurteilt.