Bis jetzt verboten: Inder dürfen endlich während Arbeit sitzen
Die Arbeit als Laden-Verkäufer in Indien ist hart – sogar das Sitzen ist Angestellten meist untersagt. In einem Bundesstaat ändert sich das jetzt.

Das Wichtigste in Kürze
- Im indischen Detail-Handel ist das Sitzen im Alltag eine Seltenheit.
- Die meisten Angestellten klagen über strenge Vorgesetzte und Muskelzerrungen.
- Nun erhalten die Verkäufer im Bundesstaat Tamil Nadu ein offizielles «Recht auf Sitzen».
«Das Recht auf Sitzen» ist im Einzelhandel Indiens keine Selbstverständlichkeit. Ganz im Gegenteil: Erst einer der 29 Bundesstaaten hatte dieses Recht bis anhin im Gesetzestext verankert. Kürzlich stiess der Bundesstaat «Tamil Nadu» hinzu.
Laut dem indischen Nachrichten-Portal «ABC» geht damit die Verpflichtung einher, dass Arbeitgeber ihren Angestellten Sitzplätze zur Verfügung stellen. Doch ob sich alleine mit dieser Gesetzesänderung Besserung einstellt?
Denn das Sitzen war dem Personal nicht etwa wegen mangelndem Mobiliar untersagt. Es gehörte sich schlicht nicht, während der Arbeitszeit eine erholsame Position einzunehmen. Eine Betroffene erzählt dem Nachrichten-Portal: «Selbst das Sitzen auf dem Boden, wenn keine Kunden da waren, war nicht erlaubt.» Die Manager seien fast immer sehr streng.
Darum kämpften viele Menschen im Detailhandelssektor mit gesundheitlichen Problemen. So zum Beispiel Muskelzerrungen, Krampfadern und sowieso ständigem Stress.