Bei einem Raketenangriff der jemenitischen Huthi-Rebellen in Saudi-Arabien sind zwei Kinder verletzt und mehrere Häuser beschädigt worden. Die saudische Luftabwehr fing nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Riad am Samstagabend drei ballistische Raketen und drei mit Sprengstoff beladene Drohnen ab und zerstörte diese. Raketensplitter hätten zwei Kinder in der Nähe von Dammam im Osten verletzt und 14 Wohnhäuser leicht beschädigt, teilte Ministeriumssprecher Turki al-Maliki am Sonntag mit.
Saudi-Arabien
In Saudi-Arabien nimmt die Zahl der Hinrichtungen zu. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Küstenort Dammam und die Nachbarstadt Dhahran sind wichtiger Standort der saudischen Ölindustrie, wo auch der Staatskonzern Aramco seinen Sitz hat.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben Aramco-Anlagen schon mehrfach angegriffen. Im März hatten sie ein Öllager im Hafen Ras Tanura vom Meer aus mit Drohnen angegriffen. Im November hatten sie erklärt, eine Aramco-Anlage in Dschidda mit einem Marschflugkörper getroffen zu haben.

Die Huthis erklärten am Sonntag, Aramco-Anlagen in Dammam und weiteren Orten angegriffen zu haben. «Der erfolgreiche Einsatz habe sein Ziel erreicht», sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari dem Rebellen-nahen Fernsehsender Al-Masirah zufolge.

Saudi-Arabien hatte 2015 an der Spitze einer Koalition einen Militäreinsatz gegen Jemens Huthi-Rebellen begonnen. Das sunnitische Königreich sieht in ihnen einen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran. Die Rebellen bekämpfen Jemens international anerkannte Regierung. Sie kontrollieren grosse Teile im Norden des Bürgerkriegslandes, darunter die Hauptstadt Sanaa. Bemühungen für eine Lösung des Konflikts blieben bislang weitestgehend erfolglos.

Im Jemen toben weiter schwere Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Marib. Dem britischen Projekt zur Analyse von Daten aus Konfliktgebieten ACLED zufolge wurden mehr als 40 Prozent aller Todesfälle im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg im laufenden Jahr aus Marib gemeldet. Hilfsorganisationen warnen, dass sich die ohnehin dramatische humanitäre Lage im Land noch verschärfen dürfte, sollten die Huthis die Stadt einnehmen.

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