Jemen ernennt neuen Ministerpräsidenten
In Jemen hat die international anerkannte Regierung einen neuen Ministerpräsidenten ernannt. Finanzminister Salem Saleh bin Braik übernimmt das Amt.

Die international anerkannte Regierung im Bürgerkriegsland Jemen hat einen neuen Ministerpräsidenten. Finanzminister Salem Saleh bin Braik übernimmt das Amt, wie die jemenitische Nachrichtenagentur Saba unter Berufung auf den Präsidialrat am Samstagabend meldete. Die anderen Regierungsmitglieder sollten ihre Arbeit wie bisher weitermachen, hiess es.
Sein Vorgänger, Ahmed Auad bin Mubarak, war zuvor zurückgetreten. Er habe im Amt viele «Schwierigkeiten und Herausforderungen» gehabt, hatte er bei X mitgeteilt. Unter anderem sei es ihm nicht gelungen, die Regierung umzubauen. Bin Mubarak hatte das Amt erst im Februar des Vorjahres übernommen.
Im Jemen läuft seit zehn Jahren ein Bürgerkrieg, das Land ist faktisch gespalten.
Bürgerkrieg spaltet Land
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz kontrolliert grosse Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa, die von Saudi-Arabien unterstützte Regierung den Süden. Die Macht liegt innerhalb dieser Regierung vor allem beim 2022 gegründeten Präsidialrat, der angeführt wird von Ex-Innenminister Raschad al-Alimi. Wegen des Bürgerkriegs litt der Jemen unter einer der schwersten humanitären Krisen weltweit.
Das US-Militär greift seit Monaten Ziele der Huthi-Miliz an mit dem erklärten Ziel, die internationale Schifffahrt im Roten Meer zu schützen. Die Huthi attackieren dort immer wieder Handels- und Militärschiffe und wollen diese Angriffe erst bei einem Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas beenden.